Abwehr-Umstellung: St. Pauli setzt wieder auf die Viererkette
Vier gewinnt? Der FC St. Pauli setzt auf eine Vierer-Abwehrkette, um aus dem Zweitliga-Keller herauszukommen.
Nach dem 0:3-Debakel am Millerntor gegen den Karlsruher SC tat der verdiente 4:2-Sieg bei Werder Bremen dem FC St. Pauli gut. Dass die Kiezkicker mutig und zielstrebig nach vorn spielen können, war bekannt. Das bewiesen sie auch gegen den Bundesligisten.
Der FC St. Pauli stellt in der Abwehr um
Auffällig aber auch der überwiegend gelungene Auftritt in der Defensive. Der hing ganz viel mit der Rückkehr zur Viererkette zusammen.
Sportchef Andreas Bornemann äußerte sich zufrieden über die Balance zwischen Angriff und Verteidigung: „Es war ein sehr guter Test, auch mit den Schwerpunkten Viererkette, nachdem wir zuletzt in der Dreierkette unterwegs gewesen sind.“ Es gehe darum, ein bisschen mehr Kompaktheit zu kriegen, die zentralen Positionen zahlenmäßig besser zu besetzen und vielleicht auch mehr über ein Umschaltspiel zu kommen: „Das hat über weite Strecken des Spiels sehr gut ausgesehen – mit zielstrebigem Vortrag und der nötigen Entschlossenheit.“
Trainer Schultz: „Das Bremen-Spiel war ein Argument für eine Viererkette“
Trainer Timo Schultz analysierte: „Die Jungs haben sich kompakt und als Einheit präsentiert. Und wir sind gerade aus unseren Balleroberungen heraus immer wieder gefährlich geworden. Wir waren oft in der gegnerischen Box und sind zum Abschluss gekommen.“
Für ihn sei es gut zu sehen, dass man – ohne es groß einstudiert zu haben unter der Woche – sofort wieder auf Viererkette „umswitchen“ könne: „Wir haben den Großteil der Vorbereitung mit Viererkette gespielt, hatten die letzten drei, vier Spiele auf Dreierkette umgestellt. Für uns ist beides eine Option. Das hängt vom Gegner ab, aber auch vom Personal und der Form der eigenen Spieler. Das hat gut funktioniert, wir haben Spieler für eine Viererkette. Das war auf jeden Fall ein Argument für eine Viererkette.“
St. Pauli-Viererkette: Wer spielt neben Knoll in der Zentrale?
Die Frage, wer da am kommenden Samstag bei Bundesliga-Absteiger Paderborn steht, ist bei einer Position noch offen. Klar scheint, dass Luca Zander rechts, Daniel Buballa links verteidigt und Marvin Knoll einen der beiden Jobs in der Zentrale kriegt. Sportchef Bornemann hofft auf den ersten Einsatz des Walisers James Lawrence, der gerade beim 0:0 im Länderspiel gegen die USA mitwirkte: „Er hat sehr ordentliche 70 Minuten gespielt.“
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Er könne ein ganz wichtiger Faktor werden. Denn: „Man sieht, dass unsere beiden eigentlich etatmäßigen Innenverteidiger Jackson Avevor und Philipp Ziereis schon einfach noch ein bisschen Rhythmus brauchen, bis alles wieder in Gang kommt.“
Auch die verbesserte Leistung von Afeez Aremu auf der Sechs mache Mut: „Das sind schon alles Faktoren, wenn es um defensive Stabilität geht. Von daher hoffen wir, dass wir mit einem anderen Gesicht in Paderborn auftreten.“