Bayern-Kapitän übt scharfe Kritik am Verein: Geldstrafe nach Neuers Frontal-Angriff?
München –
Der Poker um die Vertragsverlängerung von Manuel Neuer (34) wächst sich langsam aber sicher zu einem wahren Rosenkrieg zwischen dem FC Bayern und seinem Kapitän aus. Nachdem die vermeintlichen Forderungen des Torhüters bekannt wurden, hat nun Neuer erstmals das Wort ergriffen – und gegen seinen Verein geschossen.
Was mich irritiert: Alle Gespräche, die ich seitdem hier hatte, wurden immer sehr vertrauensvoll geführt. Nie ist etwas nach außen gedrungen. Jetzt aber stehen ständig Details aus den aktuellen Gesprächen in den Medien, die oft nicht einmal stimmen“, sagte Neuer in einem BamS-Gespräch, an dem auch Berater Thomas Kroth (60) teilnahm.
Manuel Neuer vermisst Wertschätzung bei den Bayern
An die Öffentlichkeit gelangte, dass der Weltklasse-Keeper einen Vertrag bis 2025 mit 20 Millionen Jahresgehalt fordern soll. Eine echte Hausnummer – vor allem in Zeiten wie der Corona-Krise. Kroth meinte dazu: „Diese Zahlen sind beide schlichtweg falsch. Ich kann klar sagen, dass wir in den Gesprächen, die ich mit Hasan Salihamidzic und Oliver Kahn geführt habe, immer flexibel waren, was die Laufzeit betrifft.“
Auch Neuer versuchte aufzuklären: „Mir ist doch völlig klar, dass es utopisch ist, den Verein auf einen Fünfjahresvertrag, wie er angeblich im Raum steht, festzunageln. Mit 34 Jahren kann ich ja nicht absehen, wie es mir mit 39 Jahren geht. Darum macht diese Endgültigkeit, die öffentlich suggeriert wurde, ja überhaupt keinen Sinn“.
Seine beiden Gesprächspartner bezichtigt Kroth übrigens explizit nicht, der Maulwurf zu sein. Er meint: „Da sitzen zwar nur zwei, drei Leute mit am Tisch, aber die Informationen werden innerhalb des Vereins ja auch weitergegeben. Keine Ahnung, über welche Kanäle das dann nach draußen dringt.“
Manuel Neuer weist 20-Millionen-Forderung zurück
Der Berater betonte, dass es seinem Klienten um Wertschätzung gehe. Neuer spürt die „grundsätzlich“ – wären da nicht diese Behauptungen ans Tageslicht gekommen. Der Keeper: „Das ärgert mich. Das kenne ich so nicht beim FC Bayern. Mir war immer wichtig, mit den Mitarbeitern in Führungspositionen vertrauensvoll zusammenarbeiten zu können – so loyal, wie ich mich als Spieler und Kapitän dem Verein gegenüber auch verhalte. Wenn jetzt Sachen offenbar gezielt nach außen getragen werden, ist das auch etwas, das den Bereich Wertschätzung betrifft.“
Philipp Lahm musste bereits Strafe für Interview zahlen
Nach unseren Infos laufen die Verhandlungen zwischen Neuer und dem Klub, bei dem er bis 2021 einen Vertrag hat, dennoch weiter. Die Parteien sind im ständigen Austausch – die Atmosphäre sei „okay“. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass Sommer-Zugang Alexander Nübel (23/Schalke) Einsätze garantiert worden sein sollen. Neuer ganz cool: „Ich glaube nicht, dass sich ein Spitzentrainer, der einen Verein wie die Bayern trainiert, vorschreiben lässt, wen er spielen zu lassen hat.“
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Allerdings hat die Münchner Bosse die Interview-Offensive des Kapitäns verstimmt. Die Aussagen waren nicht mit den Bayern-Verantwortlichen abgestimmt. Gut möglich, dass Neuer deshalb für diese Aktion noch zur Kasse gebeten wird. Philipp Lahm musste einmal für ein nicht vom Verein autorisiertes SZ-Interview 50.000 Euro Strafe zahlen. Auch Robert Lewandowski musste mal nach einem kritischen Rundumschlag im Spiegel zum Rapport.