Auslaufende Verträge: Könnte die FIFA dem FC St. Pauli helfen?
Die Idee als solche klingt ja erst einmal nett, und das, obwohl sie ihre Wurzeln irgendwie auch bei Gianni Infantino hat. Angesichts der unklaren Zukunft und Dauer der weltweiten Fußball-Saison hat die FIFA empfohlen, dass Verträge von Profis an den wirklichen Ablauf der derzeit unterbrochenen Spielzeit angepasst werden sollten. Das könnte im Zweifelsfall auch dem FC St. Pauli helfen. Über den Konjunktiv geht es allerdings nicht hinaus.
Was passiert, wenn Brighton & Hove Albion in der Premier League in konkrete Abstiegs- und Personalnöte geriete in einer Saison, die in England wie in Deutschland bis nach dem 30. Juni läuft? Können die Briten ab dem 1. Juli Leo Östigard und Viktor Gyökeres auf die Insel beordern? Was passiert in einem solchen Fall mit James Lawrence, dessen abgebender Klub RSC Anderlecht bekanntlich jetzt schon Sommerpause hat, aber garantiert entsprechend früh mit der Vorbereitung auf die neue Serie beginnen wird?
Verträge sollen bis zum effektiven Ende der Saison verlängert werden
„Ablaufende Spielerverträge enden normalerweise mit Saisonende“, heißt es da seitens der FIFA. „Da der Spielbetrieb in den meisten Ländern eingestellt wurde, endet die laufende Saison nicht wie ursprünglich angenommen. Aus diesem Grund sollen Verträge bis zum effektiven Ende der Saison verlängert werden.“
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St. Paulis Sportchef Andreas Bornemann hat Zweifel
Fehlt eigentlich nur noch das „bitte“ im letzten Satz. Denn rechtliche Relevanz hat das, was der Weltverband da kundgetan hat am Dienstag, quasi gar nicht. „Der Teufel steckt im Detail“, weiß St. Paulis Sportchef Andreas Bornemann. Eine „Empfehlung“, und genau das ist der FIFA-Text, böte immer unterschiedliche Sichtweisen „und lässt einiges an Fragen offen“, sagt Bornemann. Vor allem dann, wenn es in den Bereich Arbeitsrecht gehe.
Die FIFA „hofft und erwartet“
Die FIFA indes schert das noch herzlich wenig. Man hoffe und erwarte, dass die Richtlinien „weltweit befolgt werden“, heißt es in einer Mitteilung. Und wenn nicht? Ja, dann halt nicht …