• Foto: imago images/HMB-Media

Erst Rot, dann ganz raus?: Marvin Knoll wird bei St. Pauli zum Härtefall

Wenn eines sicher ist beim FC St. Pauli in dieser Saison, dann die Tatsache, dass nichts sicher ist. Auch die Binde am Arm ist keine Garantie oder ein Schutz. Marvin Knoll, der als Kapitän und Aushilfs-Innenverteidiger ins neue Jahr gestartet war, hat sich mit folgenschweren Fouls aus der Startformation befördert. Eine Rückkehr wird umso schwieriger, da der jüngste Aufschwung ohne Knoll gelang.

Für den Routinier dürften harte Zeiten anbrechen. Dem Defensivspieler droht nicht nur in den kommenden Wochen die Reservebank. Auch ein Kaderplatz dürfte ohne überzeugende Trainingsleistungen kein Selbstläufer mehr sein, nachdem St. Pauli mit Eric Smith einen defensiven Mittelfeldspieler ausgeliehen hat, der nicht als Ergänzung, sondern als Verstärkung eingeplant ist.

Die Chance, sich aufgrund mehrerer Ausfälle mal wieder als Innenverteidiger zu profilieren, hat Knoll nicht nutzen können. Ganz im Gegenteil. Der 30-Jährige hat auf seiner einstigen Lieblingsposition einen kapitalen Pleiten-Pech-Pannen-Start ins neue Jahr hingelegt. 

FC St. Pauli: Für Knoll ist 2021 bislang ein Jahr des Grauens

Seine persönliche Bilanz des Grauens nach drei Spielen 2021: in Fürth einen Elfmeter verursacht, in Würzburg einen Elfer verursacht und noch vor der Halbzeit mit Gelb-Rot vom Platz geflogen, gegen Kiel gesperrt.  Oder wie es Trainer Timo Schultz nach dem Spiel in Würzburg ziemlich knapp formuliert hatte: „Könnte besser laufen für ihn.“ 

Dass die Kiezkicker nach Knolls Platzverweis in Würzburg plötzlich besser (wenn auch längst nicht gut) spielten, kann man noch der Jetzt-erst-recht-Mentalität zuschreiben, die eine Mannschaft in Unterzahl an den Tag legt. Dass St. Pauli dann ohne ihn gegen Kiel ein nach langer Zeit mal wieder überzeugendes Spiel ablieferte, dürfte seine Chancen auf weitere Startelfeinsätze in den nächsten Spielen deutlich gemindert haben – es sei denn, erneute Ausfälle machen es zwingend nötig.

Nach Gelb-Rot in Würzburg: Knoll muss um seinen Platz bangen

Knoll muss um seinen Platz bei St. Pauli bangen. Im internen Konkurrenzkampf in der Mittelfeldzentrale ist der Mann mit dem markanten Bart hinter den erstarkten Rico Benatelli, Finn Ole Becker und Rodrigo Zalazar zurückgefallen. Smith noch gar nicht mitgezählt, der schon gegen Hannover erstmals im Kader stehen könnte.

Die Winter-Verpflichtungen haben den Kampf um die Plätze im Spieltagskader noch einmal verschärft. Gegen Hannover kehrt Rechtsverteidiger Sebastian Ohlsson nach Gelbsperre in die Startelf zurück. Adam Dzwigala, der ihn gegen Kiel vertreten hatte, ist dann neben Philipp Ziereis und Daniel Buballa wieder einer von drei Kandidaten für die Innenverteidigung. Und wenn James Lawrence (Wade) zurückkehrt, ist für Knoll ein Platz in der Abwehrzentrale außer Reichweite.

Das könnte Sie auch interessieren: St. Paulis neuer Sechser: Eric Smith kommt aus dem Urlaub in den Abstiegskampf

Keine guten Aussichten für die kommenden Wochen. Knoll hatte seine Chancen – er hat sie nicht nutzen können. Jetzt muss er sie in der tagtäglichen Arbeit auf dem Trainingsplatz an der Kollaustraße suchen, um sich mit konstant guten Leistungen anzubieten – als Alternative.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp