Schultz statt Luhukay: Avevor spürt schon St. Paulis neuen Teamgeist
Die vergangene Saison war bitter für ihn. Christopher Avevor zog sich im zweiten Spiel einen Wadenbeinbruch zu, tauchte erst am Ende der Spielzeit wieder im Kader auf und kam auf zwei Kurzeinsätze. Jetzt ist der 28-Jährige, der beim 1:2 (1:0) im Test in Kiel in den zweiten 45 Minuten auf dem Platz stand, wieder voll da – und sprüht vor Tatendrang.
„Ich bin fit und freue mich riesig auf die Vorbereitung“, erzählt Avevor. Es sei noch einmal etwas anderes, wenn man aus einer längeren Verletzung kommen und und sich durch anstrengendes Reha-Training an die Mannschaft herankämpfen würde: „Wenn du eine Vorbereitung von Anfang bis Ende mitmachen kannst, dann ist das Gold wert.“
FC St. Pauli: Christopher Avevor ist wieder richtig fit
Avevor wirkt aufgekratzt, ist angetrieben von Optimismus. Das hat ganz viel mit dem Trainer-Wechsel zu tun. Während Jos Luhukay auf Distanz zu seiner Mannschaft ging, latent aggressiv und unberechenbar war, sucht Timo Schultz bei allem ausgeprägten Ehrgeiz die Nähe der Profis, mit denen er Erfolg haben will.
Avevor: „Wir wollen als Mannschaft noch mehr daran arbeiten, dass wir einen besseren Teamgeist entwickeln, als es letztes Jahr der Fall war.“ Um den Spirit zu fördern, gucken die Kiezkicker hin und wieder gemeinsam Fußball oder gehen zusammen essen – unter Einhaltung der Corona-Abstandsregeln und wenn’s die Zeit erlaubt.
Christopher Avevor spürt beim FC St. Pauli neuen Teamgeist
Avevor spürt Aufbruchstimmung bei allen. „Es herrscht in den letzten zwei Wochen eine wahnsinnige Bereitschaft sich hier einzubringen, hart zu arbeiten. Mit den Trainern, dem Staff und mit allen Mitarbeitern gibt es ein wahnsinnig gutes Miteinander und du merkst, dass jeder Spaß an der Arbeit hat.“
Das Schöne daran: Der Job leidet nicht darunter. Im Gegenteil. Der Abwehrstratege: „Bei uns ist eine hohe Arbeitsmoral. Jeder hat wahnsinnig Bock auf die Vorbereitung. Das merkt man im Training, wo richtig Feuer drin ist, es gut zur Sache geht. Da sind alle mit dabei.“
Christopher Avevor begeister von Neuzugängen des FC St. Pauli
Von den neuen Mitspielern ist er begeistert: „Alle haben sich super eingefügt.“ Über die erste Hälfte, die stark vom gelungenen Auftritt von Rodrigo Zalazar, Maximilian Dittgen, Lukas Daschner und Daniel-Kofi Kyereh bestimmt wurde, urteilt Avevor: „Da ist schon viel Zug über außen, viel Spielkreativität nach vorn.“
Mit dem zweiten Durchgang (Schultz hatte bis auf Ersin Zehir und Kevin Lankford komplett durchgetauscht), war Avevor trotz eigenen Mitwirkens in der Innenverteidigung total unzufrieden: „Da haben wir es einfach nicht mehr geschafft, Zugriff zu bekommen. Wir sind extrem geschwommen und haben viele Chancen zugelassen und wenig Kontrolle im Spiel gehabt, zu wenig nach vorn gemacht.“
Man merkt: Die Kiezkicker genießen das stark verbesserte Arbeitsklima, wissen aber gleichzeitig, woran sie sportlich noch feilen müssen.