• Benedikt Pliquett (r.) mit Kumpel und Geschäftspartner Kolja Koch vor dem gemeinsamen  Sex- und Supermarkt
  • Foto: privat/hfr

St. Paulis Kult-Torwart: Pliquett: Behörde schließt seinen Supermarkt-Sex-Shop!

St. Paulis früherer Kult-Torrwart Benedikt Pliquett hatte in der Corona-Krise seinen Sex-Shop „Darkside Boutique Hustler“ auf dem Kiez (Reeperbahn 152) zu einem Supermarkt ausgebaut und gerade erst vor einigen Tagen geöffnet. Neben Dildos und Ähnlichem hat er auch Haushaltsbedarf wie Toilettenpapier, Waschmittel oder auch Süßigkeiten in seinem Programm aufgenommen. Am Mittwoch hat ein Behörden-Mitarbeiter seinen Laden nun wieder geschlossen.

Der Mann berief sich auf ein Urteil des Verwaltungsgerichts Bremen vom 26. März (Aktenzeichen 5V 553/20). In Punkt 2 heißt es: „Eine solche Untersagung ist in der derzeitigen Situation rechtmäßig, auch wenn das betroffene Geschäft im Rahmen eines Mischangebotes Lebensmittel und andere Produkte anbietet, die bei Einzelhändlern verfügbar sind, die nicht von der Schließung betroffen sind.“

Für Ladenbesitzer Pliquett ist es Behördenwillkür

Pliquett fühlt sich einer Behördenwillkür ausgesetzt: „Warum dürfen Budnikowsky oder Blumenhändler Obst und Gemüse verkaufen – und warum gibt es in meinem Fall ein Problem?“

Was der 35-Jährige auch nicht versteht: „Ich habe mit der Polizei der Davidwache gesprochen, alles vorher abgeklärt. Beim Streifengang in den Tagen danach hatten die Beamten nichts zu beanstanden. Auch ein Mitarbeiter der Gesundheitsbehörde war da. Es war okay für sie, weil ich alle aktuellen Richtlinien eingehalten habe.“

Pliquett hat jetzt auch Mund- und Nasenschutzmasken im Angebot

Der Keeper weiter: „Ich will mir hier nicht die Taschen vollmachen. Mit dem Gewinn kann ich vielleicht zwei drei Monatsgehälter der Angestellten, die selbst unbedingt wieder arbeiten wollten, bezahlen. Und ich wollte den Menschen hier im Viertel die Möglichkeit geben, Waren einzukaufen, die wichtig sind.“

Deshalb hatte Pliquett auch Mund- und Nasenschutzmasken in sein Sortiment aufgenommen. Er will prüfen, ob eine Entscheidung von Bremen auch in Hamburg greift: „Ich werde das auf jeden Fall klären.“ So leicht gibt er nicht auf.

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