• HSV-Vorstandsboss Bernd Hoffmann kämpft um seinen Job - und muss gehörig zittern.
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„Für mich noch keine Krise“: HSV-Trainer Hecking widerspricht Boss Hoffmann

Das schlimme Wort geistert spätestens seit vergangenem Sonntag durch den Volkspark, als der Boss persönlich es in den Mund nahm. „Krise“ nannte Bernd Hoffmann den Zustand, der den HSV nach den Pleiten gegen St.Pauli (0:2) und in Aue (0:3) umgibt. Kann man so sehen, muss man aber nicht, wie Dieter Hecking nun bewies. Der Trainer zögerte vor der Heimpartie gegen Jahn Regensburg nicht, seinem Vorstandschef zu widersprechen.

Es kommt nicht oft vor, dass Hoffmann bei Pressekonferenzen vor einem Spiel Präsenz zeigt und den Worten seines Cheftrainers lauscht. Am Donnerstag aber war er da und nahm im Pressekonferenzraum des Volksparkstadions Platz. Der 57-Jährige ist ganz offensichtlich gewillt, in Zeiten wie diesen sichtbar zu sein, das war schon nach der Demütigung in Aue so, als er etwas überraschend vor die Kameras und Mikrofone trat – statt Hecking, der das an Tagen nach Spielen normalerweise tut. „Wir befinden uns in einer sportlichen Krise“, sagte Hoffmann. Die gelte es nun umzudrehen. Hecking schwieg dazu. Bis am Donnerstag.

HSV-Vorstandsboss Bernd Hoffmann ist wild entschlossen, seine Pläne umzusetzen.

HSV-Vorstandsboss Bernd Hoffmann kämpft um seinen Job – und muss gehörig zittern.

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HSV-Trainer Hecking: „Für mich ist das noch keine Krise“

Da musste er dann erstmal lächeln, als er auf die Worte seines Bosses angesprochen wurde. Eine Krise? „Das ist seine Wortwahl gewesen“, sagte Hecking und deutete schelmisch auf Hoffmann, der es sich im hinteren Teil des Raumes bequem gemacht hatte. Dann fuhr der Trainer fort: „Ich sage es nochmal: Zwei Niederlagen in Folge sind für mich noch keine Krise.“ Sein humorvoll anmutender Schluss: „Wenn Bernd meint, dass das für ihn eine Krise ist, dann kennt er Hamburg besser als ich, er ist schon viele Jahre hier in der Stadt. Deshalb gestehe ich ihm absolut zu, dieses Wort zu gebrauchen.“

Hecking widerspricht seinem Boss. Nun allerdings von einem Zwist der beiden auszugehen, wäre ein Trugschluss. Zwei Männer, zwei Meinungen, das trifft es eher. Hecking beurteilt die Lage als Trainer gemäßigter, stellt fest: „Zwei Niederlagen sind in Hamburg schwierig.“ Er aber empfinde diese Phase noch als „verhältnismäßig leicht, es gab schon Phasen in meiner Karriere, da habe ich acht, neun oder zehn Spiele nicht gewonnen.“ Sein klarer Appell: „Das wirft uns jetzt nicht aus der Bahn.“

Hecking weiß: HSV steht gegen Regensburg unter Druck

Heckings Gelassenheit und sein Erfahrungsschatz sollen genau das sein, was der HSV nun braucht, davon sind sie im Verein überzeugt. Allerdings weiß auch der Trainer, dass er und seine Profis am Sonnabend maximal unter Druck stehen. Gegen Regensburg muss der HSV zwingend gewinnen, um sich und die Fans im Aufstiegskampf zu beruhigen. Die Euphorie hat sich nach den jüngsten Misserfolgen in Pessimismus gewandelt, der nächste Schritt wäre eine aufkommende Panik.

Ob nun Krise oder nicht, Hecking denkt in Lösungen. Wie kam es zu dieser Situation? Und wie kann er den Trend stoppen? „Wir müssen nicht alles in Frage stellen“, sagt er und nennt den zweiten Treffer des FC St.Pauli im Stadtderby vor zwei Wochen als Ausgangspunkt allen Übels. „Die ersten 20 Minuten haben wir so gut wie noch nie in einem Heimspiel gespielt. Dann, mit dem 0:2, ist etwas passiert. Das hat man auf dem Platz und im Stadion gemerkt.“ So sei es in Aue weitergegangen, zu seiner eigenen Überraschung: „Ich hatte nicht das Gefühl, dass wir da hinfahren und übernervös sind. Dann aber war von der ersten Minute an zu spüren, dass wir unruhig waren.“

Hecking führt Gespräche mit den HSV-Routiniers

Viele Gespräche folgten in dieser Woche, insbesondere mit erfahrenen Spielern wie Aaron Hunt (33), Christoph Moritz (30) oder Martin Harnik (32), die die Jüngeren nun führen müssen. „Fehler, Fehler, Fehler“, sah Hecking zuletzt im Spiel seines Teams. Das müsse aufhören. Denn am Sonnabend zähle nur eines: „Es geht darum, Regensburg zu schlagen. Egal wie, das das sage ich ganz deutlich!“

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Hoffmann nahm die Worte konzentriert zur Kenntnis und verzog dabei kaum eine Miene. Soviel aber ist klar: In diesem Punkt dürfte absolute Einigkeit zwischen Trainer und Vorstandsboss herrschen.

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