• Hoffnungsträger der deutschen Offensive: Timo Werner, Leroy Sané und Serge Gnabry
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„Ich weiß nicht, ob wir Mopeds sind …“: Turbo-Trio soll DFB-Elf aus Quoten-Tief holen

Beim 1:0-Testspiel-Sieg der deutschen Nationalelf gegen Tschechien schauten weniger Menschen an den Bildschirmen zu als bei der ZDF-Trödel-Show „Bares für Rares“. Ein Turbo-Trio soll nicht nur das Spiel der DFB-Auswahl ankurbeln, sondern auch die Einschaltquoten.

Horst Lichter schlägt Joachim Löw. Es war ein knapper Sieg: 5,45 Millionen sahen „Bares für Rares“, 5,42 Millionen den parallel laufenden DFB-Kick. Aber es war auch ein absoluter Primetime-Minusrekord für die Nationalmannschaft, die sich vielleicht nicht rar genug macht.

Der Bundestrainer bleibt gelassen. „Die Phasen gab es immer mal“, beschwichtigte Löw: „Freundschaftsspiele interessieren die Zuschauer manchmal nicht so ganz brennend. Aber nächstes Jahr, wenn die EM gegen Frankreich beginnt, kann man davon ausgehen, dass die Einschaltquote sehr hoch sein wird.“

Länderspiel: Offensiv-Trio Werner-Gnabry-Sane soll Schwung bringen

Im Spiel gegen die Ukraine, das wegen mehrerer Corona-Fälle auf der Kippe stand, nun aber doch stattfindet, geht es in Leipzig immerhin darum, die Chancen auf die Nations-League-Endrunde zu wahren. Als erstes Mittel gegen die Langeweile kann Löw auf Chelsea-Stürmer Timo Werner zurückgreifen, der nach vier Tagen mit der Freundin in Dresden zur DFB-Auswahl gestoßen ist. Erstmals seit zwei Jahren beim 2:2 zum Abschluss der ersten Auflage der Nations League gegen die Niederlande wird Werner wieder beim Anpfiff mit den Münchnern Serge Gnabry und Leroy Sané den Angriff bilden. 

„Sie sind alle weit vorne, was Geschwindigkeit betrifft“, skizziert Löw das Turbo-Trio: „Wenn sie die richtig einsetzen, sind sie brandgefährlich.“ Ab jetzt gehe es ums Einspielen für die EM, betont Löw – und Werner findet die Konstellation mit dem Duo von Bayern München ideal. Die neuere Ausrichtung auf ein schnelles Umschaltspiel sei eine Taktik, „in die wir drei gut reinpassen“. Ob nun Turbo- oder Moped-Sturm der passende Spitzname ist, sei ihm egal: „Ich weiß nicht, ob wir Mopeds sind. Auf jeden Fall sind wir sehr schnell!“

Leipzig-Rückkehrer Werner begrüßt alte Bekannte

Und auffällig: Sané zog bei der Ankunft der Nachrücker mit seiner knallgelben Schlabberhose mal wieder die Blicke auf sich. Für Werner hingegen ist es durch seine Erfolgsjahre bei RB Leipzig ein echtes Heimspiel. „Ein paar bekannte Gesichter haben mich schon herzlich begrüßt“, sagte der 23-Jährige: „Ich bin jetzt schon zwei, drei Monate in England, aber es kam mir vor, als würde ich nach einem Urlaub nach Hause kommen.“

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Siege gegen die Ukraine und am Dienstag beim Tabellenführer Spanien in Sevilla brächten in jedem Fall das Ticket für das Final-Four-Turnier der Nations League im Oktober 2021. „Wir wollen die Gruppe gewinnen und bei der EM so weit kommen wie möglich“, gab Werner als Ziel aus. Dazu sollte der Turbo zünden.

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