Silva schnürt Doppelpack: Dardai verpatzt Debüt – Seitenhieb gegen Ex-HSV-Trainer
Der Einstand von Rückkehrer Pal Dardai als Chefcoach bei Hertha BSC ist misslungen. Die Berliner unterlagen bei Eintracht Frankfurt 1:3. Dabei sah es lange gut aus für den Hauptstadt-Klub.
Am Ende nahm Pal Dardai fast jeden seiner Profis fast väterlich in den Arm. Auch wenn der Rückkehrer auf die Trainerbank von Hertha BSC bei seinem Einstand ein 1:3 (0:0) bei Eintracht Frankfurt hinnehmen musste, fand er positive Ansätze vor dem kommenden Duell gegen Tabellenführer und Champions-League-Sieger Bayern München.
Sekunden nach Hertha-Führung: Frankfurt mit Blitz-Ausgleich
„Wir waren in der ersten Halbzeit sehr viel unterwegs. Die Mannschaft hat gut und mit Herz gearbeitet, war im Pressing aber oft zu spät. In der zweiten Halbzeit haben wir es schon besser gemacht“, sagte das Hertha-Urgestein bei Sky, allerdings konstatierte er auch: „Nach der Führung musst du cleverer sein, um einen Punkt mitnehmen zu können.“
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Immerhin habe seine Mannschaft seine taktischen Änderungen in der zweiten Halbzeit beherzigt und einen besseren Eindruck hinterlassen. Krzysztof Piatek (66.) hatte zwischenzeitlich sogar zur Führung für die Berliner getroffen, doch die Hoffnung auf drei Punkte war nur kurz. Andre Silva (67./90.+5, Foulelfmeter) und Martin Hinteregger (84.) konnten das Abwehrbollwerk der Gäste doch knacken.
Dardai-Comeback nach 623 Tagen – „vogelwildes“ Hertha BSC
Hertha ist damit nun schon fünf Spiele ohne Sieg, vier der Partien gingen verloren. Als „vogelwild“ bezeichnete der Nachfolger von Bruno Labbadia seine „junge Mannschaft“ – was man durchaus als Seitenhieb gegen den Vorgänger und Ex-HSV-Retter verstehen durfte. Dennoch zeigte sein Team mehr Stabilität im Defensivverbund, so Dardai: „Die zweite Halbzeit hat gut ausgesehen.“
Trotzdem hat Dardai, der nach 623 Tagen Pause wieder als Chefcoach bei der Alten Dame amtierte, viel Arbeit vor der Brust, blickte aber positiv gestimmt auf das Duell mit den Bayern: „Natürlich sind die Favorit, aber man kann immer etwas machen.“
Eintracht Frankfurt träumt von der Champions League
Die zeitweise drückend überlegene Eintracht untermauerte mit dem sechsten Sieg in den vergangenen sieben Partien eindrucksvoll ihre Europacup-Ambitionen. Der erste Heimsieg gegen die Hertha seit sieben Jahren lässt auch den kühnen Traum von der Champions League leben. Eintracht-Trainer Adi Hütter war mit dem Spiel „sehr, sehr zufrieden“. „Aktuell sind wir eine Spitzenmannschaft. Sieben Siege aus acht Spielen sind ein Ausrufezeichen.“
Nach der Chaoswoche mit den Entlassungen von Manager Michael Preetz und Labbadia wollte der eigentlich als Defensiv-Freund bekannte Dardai die Eintracht überraschen. Dafür schickte er eine runderneuerte Startelf aufs Feld, Keeper Rune Jarstein und Angreifer Dodi Lukebakio waren nur zwei von insgesamt sechs Neuen in der Anfangsformation. Und der angekündigte Offensivwirbel war im winterlichen Frankfurter Flockenwirbel in den ersten Minuten tatsächlich zu sehen.
Silva-Doppelpack sichert Frankfurt-Sieg gegen Hertha
Die Hertha spielte gegen das Team der Stunde zunächst munter mit. Doch die Berliner gerieten im weiteren Verlauf immer mehr unter Druck. Jarstein rettete gegen Amin Younes (17.), Evan Ndicka (21.), Daichi Kamada (28.) und Silva (43.) glänzend. Dardai reagierte zur Pause und brachte Maximilian Mittelstädt als Stabilisator.
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Hertha wurde mutiger und setzte in der Offensive Nadelstiche. Matheus Cunha scheiterte noch an Kevin Trapp (65.), ehe Piatek aus 18 Metern traf. Aber danach schaltete die Eintracht einen Gang höher und erzwang nach dem raschen Ausgleich noch die Wende im Spiel. (sid/fbo)