• DHB-Vizepräsident Bob Hanning schaut bereits wieder nach vorn.
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Neue WM-Mission: Hanning: Jetzt spielen wir um das GOLD der Zukunft!

Das angepeilte Viertelfinale haben Deutschlands Handballer nicht mehr in der eigenen Hand und aus den Augen verloren. Nur noch ein kleines Wunder kann dem DHB-Team das Hintertürchen zur K.o.-Runde der WM öffnen. Bedeutungslos sind die ausstehenden Hauptrundenspiele am Samstag gegen Brasilien (20.30 Uhr, live im ZDF) und Montag gegen Polen (20.30 Uhr, live in der ARD) nicht. Im Gegenteil. In den 120 Minuten geht es um die Zukunft des deutschen Handballs und künftige Medaillenchancen.

Es war ein Kampf, sich wieder aufzurichten, die Köpfe zu heben und den Blick nach vorne zu richten. „Wir haben uns zusammengerafft“, berichtet Kreisläufer Johannes Golla, der wie seine Mitspieler nach dem 28:32 gegen Europameister Spanien (in der Spitze sechs Millionen TV-Zuschauer) total am Boden war. „Wir stehen auch in schweren Situationen als Mannschaft zusammen.“

Das ist gar nicht so leicht nach zwei niederschmetternden Niederlagen, die vermeidbar gewesen wären, wenn die vor der WM neuformierte deutsche Mannschaft ihre vorhandenen Chancen genutzt und die Fehlerzahl auf ein Normalmaß reduziert hätte. Es wären gar keine Wunderdinge nötig gewesen, um Ungarn (28:29) zu schlagen und auch Spanien zu bezwingen.

Handball-WM: Deutschland schreibt Viertelfinale ab

„Wir haben in zwei Spielen alles weggeworfen“, formuliert es Golla schonungslos. „Das ist hart, weil die Chance gegen Null geht, weiterzukommen.“

Handball-WM: Bundestrainer Alfred Gislason war nach der Niederlage gegen Spanien sichtlich enttäuscht.

Frustbewältigung: Bundestrainer Alfred Gislason war nach der Niederlage gegen Spanien sichtlich enttäuscht.

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imago images/Bildbyran

Es gibt noch ein Szenario, in dem die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason doch noch ins Viertelfinale einziehen kann. Dafür braucht es zwei Siege gegen Brasilien und Polen, Schützenhilfe und Glück. Ungarn müsste seine Spiele gegen Polen und Spanien verlieren. 

DHB-Hintertür: Dreiervergleich mit Polen und Ungarn

Dann wären Polen, Ungarn und Deutschland punktgleich und es käme zu einem Dreiervergleich, bei dem das Torverhältnis entscheidet. Da das DHB-Team mit 28:29 gegen Ungarn verloren hat, müsste es mit einem Tor mehr gegen Polen gewinnen als wiederum Polen gegen Ungarn. „Da muss schon viel Verrücktes passieren“, weiß Golla.

Nichts, auf das man setzen sollte.

Der Fokus muss ein anderer sein. „Die Mannschaft kann und muss hier weiter wachsen und sich entwickeln, gemeinsam, aber auch individuell“, betont DHB-Vize Bob Hanning im Gespräch mit der MOPO. „Das war von Anfang an das Ziel und ist es jetzt umso mehr.“ Golla sagt: „Wir wollen mit einem guten Gefühl in die Zukunft gehen.“

WM-Spiele wichtig für Olympia-Quali in Berlin und Tokio

Die Zukunft ist ganz nah. In sieben Wochen steht das immens wichtige Olympia-Qualifikations-Turnier in Berlin an (12.-14. März), wo Weltklassespieler wie Abwehrchef Hendrik Pekeler, Patrick Wiencek oder Steffen Weinhold nach ihren WM-Absagen wieder dabei sind. In Berlin soll nicht nur das Tokio-Ticket gelöst werden.

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Auf dem Weg nach Japan soll sich das Team unter der Regie des neuen Bundestrainers Alfred Gislason mit jedem Training und jedem Spiel zu einem Medaillenanwärter entwickeln. Es sollen sich auch einzelne Spieler bewähren, beweisen und Gewinnertypen herauskristallisieren. Die Partien bei der WM sind  Teil des Prozesses.

Bob Hanning: „Traum von Olympia-Gold lebt“

„Der Traum von Olympia-Gold lebt und ich halte ihn nach wie vor für realistisch“, sagt Hanning zur MOPO. „Es geht hier in Ägypten bereits um Tokio. Es geht in gewisser Weise schon jetzt um Gold.“ Das Gold der Zukunft. 

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