• Dieter Hecking (r.) spielt mit dem Gedanken, in Aue die selbe Startelf zu bringen, wie zuletzt gegen St. Pauli. Davon würde auch Kapitän Aaron Hunt profitieren.
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HSV in Aue: Heckings Plan: Alle Derby-Verlierer dürfen ran!

Befreiungsschlag oder nächster Dämpfer, diese beiden Möglichkeiten bestehen, wenn der HSV am Sonnabend in Aue antritt. Die ganze Liga wird gespannt zusehen, ob und wie sich die Hamburger von der Derby-Pleite gegen St.Pauli (0:2) erholt haben. Möglich, dass es gleich zum Anpfiff eine Überraschung geben wird: Dieter Hecking liebäugelt offenbar damit, nicht zu wechseln – sondern allen Derby-Verlierern eine neue Chance zu geben.

Wer muss für das Derby büßen? Diese Frage stellte die MOPO zum Start der Woche. Die derzeitige Antwort: niemand. Am Mittwoch ließ Hecking die gesamte Trainingszeit über genau die A-Elf ran, die auch gegen St.Pauli begann. Mit Aaron Hunt und mit Joel Pohjanpalo, ohne Adrian Fein oder Lukas Hinterseer. Das ist also die Tendenz des Trainers für die Partie in Aue. Aber: Daran kann sich in den kommenden Trainingstagen noch einiges ändern. Auch, weil noch abzuwarten bleibt, wie etwa Fein nach seinem Jochbeinbruch mit seiner Karbon-Maske klarkommt.

Jonas Boldt

HSV-Sportvorstand Jonas Boldt glaubt, dass sich die Art, wie sein Team Fußball spielt, durchsetzen wird.

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WITTERS

HSV-Trainer Hecking tendiert zu keiner Änderung in der Startelf

Hecking will seine Derby-Verlierer auf Herz und Nieren prüfen. Auf und neben dem Platz. „Mit dem einen oder anderen Spieler wurde deutlicher gesprochen“, berichtet Sportvorstand Jonas Boldt. „Nun wird man in dieser Woche sehen, wie diejenigen damit umgehen.“ Heißt: Wer schlecht trainiert, kann immer noch rausfliegen.

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Der Druck auf den HSV hat nach der Derby-Pleite nochmal zugenommen. Boldt weiß, dass die Konkurrenz im Kampf um den Aufstieg auf weitere HSV-Ausrutscher lauert. „Wir haben in dieser Saison schon ein paar Mal Rückschläge erlitten, nach denen viele darauf warteten, dass wir wegbrechen“, so der 38-Jährige, der erkannt hat: „Man hat schon mitbekommen, dass  es auch für unsere Spieler ein schwerer Schlag war. Aber wir arbeiten daran, dass es verheilt und möglichst keine Narbe zu sehen sein wird.“

HSV-Sportvorstand Boldt glaubt an den HSV-Ballbesitzfußball

Dass sich die Art des Fußballs, die der HSV anbietet, in den abschließenden elf Saison-Partien nun ändern wird, sieht Boldt nicht. „Es bleibt dabei, dass wir als HSV den fußballerischen Ansatz suchen mussten und müssen“, meint er. „34 Spiele lang mit destruktivem Fußball, abwarten und auf Standards setzen, das geht beim HSV nicht. Das nehmen die Zuschauer hier auch nicht an.“

Was aber, wenn es in Aue wieder schief geht und die Unruhe noch größer wird? Boldt mahnt zu Geduld und Realismus. „Uns war immer klar, dass es Rückschläge geben wird. Aber du kannst zehn Jahre des sportlichen Misserfolgs nicht einfach innerhalb kurzer Zeit umkehren“, sagt der Ex-Leverkusen-Boss. Sein Appell: „Wenn wir die Kräfte bündeln, werden wir es schaffen, Rückschläge wie diesen wegzustecken. Aber das geht nur, wenn alle an einem Strang ziehen. Dessen muss sich der Verein bewusst sein. Wenn man immer einen Schuldigen sucht, wird man nicht weiterkommen.“

Wohl auch deshalb ist Heckings Grundtendenz, allen Derby-Verlierern in Aue eine neue Chance zu geben.

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