HSV-Manager: Boldt: Corona stellt Transfer-Sommer auf den Kopf
Es dürfte ein heißer und sehr ungewöhnlicher Transfer-Sommer werden. HSV-Sportvorstand Jonas Boldt hat dabei alles andere als einen einfachen Job. Denn: Er muss ob der ungeklärten Ligazugehörigkeit und der Frage, wann und ob es wegen der Corona-Krise überhaupt weitergeht, aktuell zweigleisig planen. Die Zukunft des HSV sieht Boldt aber noch nicht gefährdet.
„Der HSV ist vielleicht aktuell nicht ganz so unter den Problemvereinen, aber wenn es irgendwann gar nicht mehr weitergeht, dann haben wir im Fußball überhaupt ein Problem“, sagte der 38-Jährige im RTL-Nitro-Podcast „100% Bundesliga“.
DFL will am 9. Mai wieder spielen
Die DFL plant, den Spielbetrieb spätestens am 9. Mai wieder aufzunehmen. Ob es wirklich so kommt, ist völlig offen. „Fakt ist, alle 36 Profiklubs in der Ersten und Zweiten Liga wollen den Spielbetrieb unter fairen Bedingungen bis zum Ende austragen. Dann bin ich optimistisch, dass wir die nötigen Ergänzungen für einen schlagkräftigen Kader hinbekommen“, so Boldt.
Normalerweise wird diese Zeit im Frühjahr genutzt, um mögliche Zugänge für die kommende Saison zu sichten. Die Corona-Krise wirbelt alles durcheinander. Der ehemalige Leverkusen-Manger erklärt: „Die Planungssicherheit ist ja erstmal: Wo spielen wir? Das ist jetzt für den HSV: Erste oder Zweite Liga? Aber für Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen heißt es: Champions League oder Europa League? Mit sowas steht und fällt viel. Wirtschaftlich und in der Überzeugung der Spieler.“
HSV-Sportvorstand Boldt: So läuft die Spielersuche
Das erlebt auch der HSV. „Es ist etwas zum Erliegen gekommen, was viele Gespräche angeht“, erklärt Boldt und fügt an: „Natürlich beobachten wir Spieler auch rückwirkend noch auf Video, weil wir unser Profil schon ausgelotet haben.“ Dass der HSV für potenzielle Neuzugänge uninteressant werden könnte, glaubt der Sportvorstand nicht. Das Gesamtpaket Hamburg sei immer noch attraktiv.
„Die Spieler, die herkommen, sehen die Chance, ein Teil des Ganzen zu sein. Sie wissen natürlich um das Risiko. Aber wenn man die Spiele sieht, wie viele Menschen mit dem HSV mitfiebern, ist das auch eine Motivation für jeden Einzelnen, vor so einem Publikum zu spielen, auch wenn das die nächste Zeit sicherlich wegfallen wird“, erklärt er.
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Und falls die Saison wider Erwarten doch abgebrochen würde? Grund zur Sorge besteht bei den HSV-Fans nicht, versichert Boldt, auch wenn dann ein drittes Jahr im Unterhaus drohen würde (die Hamburger sind aktuell Dritter).
Boldt: Drittes Jahr Zweite Liga wäre machbar
„Wir würden auch ein drittes Jahr wirtschaftlich hinbekommen, selbst in so einer schwierigen Phase“, so der Sportvorstand. Es ist ein Szenario, an welches er gar nicht zu viele Gedanken verschwenden will. „Ich bin ein optimistischer Mensch, auch in diesem Fall.“