HSV-Profi entlastet?: Jatta-Anwalt: „Das muss jetzt ein Ende haben!“
Kann sich Bakery Jatta bald endlich wieder nur auf den Fußball konzentrieren? Es gibt zumindest neue Hoffnung für den Offensiv-Spieler des HSV. Sein Anwalt Thomas Bliwier hat die Einstellung des jüngsten Verfahrens gegen den 22-Jährigen beantragt – und dafür hat er einige gute Gründe.
Der Fall Jatta zieht sich mittlerweile schon seit über einem Jahr hin. Den Startschuss hatte im August 2019 die „Sport Bild“ gegeben. Der Vorwurf: Jatta kam im Jahr 2015 möglicherweise unter falschem Namen nach Deutschland und ist eigentlich der zwei Jahre ältere Spieler Bakary Daffeh. Es folgten zahlreiche Ermittlungen, in denen die Identität des HSV-Profis überprüft wurde. Wirklich belastende Beweise wurden vonseiten der Behörden nicht gefunden. Auch in Jattas Akte wurde vermerkt, dass es gegen den Spieler keinen Tatverdacht gebe.
Wohnungsdurchsuchung bei Bakery Jatta
Ermittelt wurde trotzdem weiter. Zuletzt hatten mehrere Anzeigen einer „Gemeinschaft besorgter Bürger“ dafür gesorgt, dass der Fall erneut untersucht wurde. Auch Kontobewegungen wurden überprüft. Dabei gab es den Verdacht, dass Jatta in Kontakt zu Spielern aus Gambia stehen würde, die man eigentlich mit dem Namen Bakary Daffeh verbinde. Die Folge: Anfang Juli gab es eine Wohnungsdurchsuchung bei Jatta. Technische Geräte wie Tablets und Laptops wurden mitgenommen.
Kein belastendes Material bei Jatta gefunden
Bis auf ein Blackberry hat Jatta mittlerweile alle Geräte zurück. Belastendes Material wurde nicht gefunden. Vielmehr kam bei der Untersuchung heraus: Jatta hat in der Vergangenheit geringe Mengen Geld (50 oder 100 Euro) an drei verschiedene Spieler aus Gambia überwiesen. Diese hat er teilweise aber offenbar erst nach seiner Flucht aus Gambia in Bremen kennengelernt. Ein WhatsApp-Verlauf zeigt zudem, wie einer dieser Spieler Jatta am 6. Juni zum Geburtstag gratuliert. Daffeh hat am 6. November Geburtstag …
„Wir haben die Einstellung des Verfahrens beantragt. Es gibt keinen hinreichenden Tatverdacht. Vielmehr gibt es weitere entlastende Hinweise“, sagt Jattas Anwalt im Gespräch mit der MOPO. Er betont: „Die bereits abgeschlossenen Ermittlungen der Behörde, wonach es keine Zweifel an der richtigen Identität von Bakery Jatta gibt, werden in dem Verfahren überhaupt nicht berücksichtigt. Ich bin der Auffassung, dass es keine Grundlage gibt, das Verfahren noch weiterzuführen. Die Situation ist für Herrn Jatta sehr belastend. Das muss jetzt ein Ende haben!“
HSV hofft auf Klärung vor dem Saisonstart
Die Staatsanwaltschaft ist nun am Zug. Jatta und auch der HSV hoffen, dass bis zum Pflichtspielstart am 14. September (Pokal in Dresden) alles beendet ist. Andernfalls ist nicht auszuschließen, dass bei einem Jatta-Einsatz wie schon in der vergangenen Saison einige HSV-Gegner Einspruch gegen die Spielwertung einlegen werden, weil der Fall nicht abschließend geklärt ist.