Leihe plus Kaufoption: Louis Schaub: Darum hat der HSV einen guten Deal gemacht
Plötzlich war er da, noch bevor der HSV den Deal öffentlich gemacht hatte. Um 11.14 Uhr schlenderte Louis Schaub am Sonnabend in die edel-optics.de Arena, gut versteckt zwischen seinen neuen Kollegen, man musste schon genau hinsehen. Die Mitgliederversammlung des Vereins bildete die erste, kleine Dienstreise des Leihspielers, mit dem Abflug ins Portugal-Trainingslager folgt am Sonntagmittag die nächste. Und selten wurde ein HSV-Zugang zuletzt mit so vielen Blumen empfangen wie Schaub.
Sie haben ihn. Das war eigentlich seit Tagen klar, aber man kennt ja den Fußball. Erst wenn die Tinte trocken ist, gibt’s keine Zweifel mehr. In Hamburg trocknete sie am Freitagabend, nach dem 0:4 im Test gegen Schalke. Da hatte sich der HSV mit dem 1.FC Köln auf eine Kaufoption für den Sommer geeinigt, die den Wünschen der Rheinländer entsprach.
Etwas mehr als 2,5 Millionen Euro wären dann fällig. Mehr als die zwei Millionen, die zunächst ausgehandelt wurden. Deutlich weniger aber, als es Schaubs Marktwert, der bei etwa vier Millionen Euro liegen soll, aussagt.
Sportvorstand Boldt machte einen guten Deal für den HSV
Unterm Strich steht ein feiner Deal, den Jonas Boldt für den HSV aushandelte. „Wir konnten zunächst gar nicht glauben, dass so ein Akteur auf den Markt gekommen ist“, ließ der Sportvorstand nun wissen. „Er hat trotz seines jungen Alters bereits reichlich Erfahrungen gesammelt und den 1. FC Köln in der vergangenen Zweitliga-Saison mit in die Bundesliga geschossen. Er ist sehr vielseitig im Offensivbereich und gibt uns damit eine weitere, qualitativ hochwertige Option.“
Da stimmten sie dann alle ein. Martin Harnik, Ex-Nationalspieler Österreichs, meint zu wissen: „Louis wird die Qualität bei uns definitiv anheben.“ Michael Gregoritsch, Schaubs Teamkollege im Nationalteam und am Freitag mit Schalke im Volkspark zu Gast, lobte gar: „Er ist ein guter Kerl, ein Zauberer – er wird dem HSV weiterhelfen.“
In Portugal startet Schaub den Kampf um einen Stammplatz
Genug gelobt, ab sofort möchte sich der HSV an Schaub („Als das Angebot vom HSV kam, musste ich nicht lange überlegen“) erfreuen. Der 25-Jährige will sich zügig seinen Platz im Team sichern, ob nun im offensiven oder im rechten Mittelfeld.
Klar ist: Er wird nicht der einzige Neue bleiben. Nach wie vor plant der HSV, einen Rechtsverteidiger zu leihen. Auch Angreifer Robert Bozenik (Zilina) bleibt Thema.