Louis Schaub: So hat Hecking mich vom HSV überzeugt
Die dicke Trainingsjacke mit der Raute in der einen Hand, die große Sporttasche in der anderen und ein breites Lächeln im Gesicht. Kurz bevor Louis Schaub (25) am Sonntagnachmittag mit dem HSV nach Portugal abhob, zeigte der Österreicher, wie sehr er auf seine neue Aufgabe brennt.
Ein kleiner Schmerz noch, der ist zu spüren. Aber ansonsten ist das Kapitel abgehakt. Köln, der Verein, bei dem er selten enttäuschte und trotzdem fortan keine Rolle mehr spielen sollte, ist Vergangenheit. „Sie haben gesagt, sie wollen mich nicht mehr“, gab Schaub zu Protokoll. Und: „Es ist natürlich nie schön, wenn man vom aktuellen Team hört, dass man nicht mehr gebraucht wird. Aber das ist im Fußball so, und jetzt will ich nicht mehr in die Vergangenheit schauen, sondern in die Gegenwart und die Zukunft.“
Der HSV wollte Louis Schaub schon 2015 verpflichten
Und die heißt HSV. Der Klub also, der Schaub schon im August 2015 an die Elbe lotsen wollte. Damals hieß der Sportchef Peter Knäbel, der Trainer Bruno Labbadia, und der Deal scheiterte, weil Rapid Wien sich querstellte. „Ich war damals schon einen Tag in Hamburg und habe alles ein bisschen kennengelernt“, berichtete der technisch beschlagene, offensive Mittelfeldspieler am Sonntag. Auch jetzt hakte eine Einigung zunächst, weil der Gemeinsame Ausschuss in Köln die Kaufoption für den Leihspieler auf 2,5 Millionen Euro nach oben drehte. Schaub bleibt für den HSV aber dennoch ein Schnäppchen, eines, das den Rückschritt in Liga zwei nicht scheut, um wieder ganz nach vorn zu kommen.
Louis Schaub sieht den Wechsel zum HSV nicht als Rückschritt
„Das ist ein richtig geiler Verein mit super Fans“, schwärmt Schaub vom HSV. Rückschritt? „So würde ich das nicht sehen, weil es ein riesen Klub ist. Wir können ja auch schauen, dass wir wieder in die Bundesliga kommen.“ Seine Landsleute Lukas Hinterseer und Martin Harnik hätten ihm gar nicht viel erzählen müssen. Gespräche habe er geführt, das Wichtigste aber sei das mit Trainer Dieter Hecking gewesen, der eine ganz andere Meinung über Schaub hat als Köln-Coach Markus Gisdol. „Ich hatte das Gefühl, dass der HSV mich unbedingt haben will. Es ist wichtig zu wissen, was der Trainer spielen lassen will, und ich glaube, dass ich da gut hineinpasse. Die Spielweise kommt mir entgegen“, sagte Schaub und ergänzte: „Ich weiß, was für ein großer Verein der HSV ist. Ich habe richtig Bock darauf.“
Louis Schaub will Freundin Verena und Sohn Nino nach Hamburg holen
Freundin Verena und Sohn Nino (2) sollen daher auch so schnell wie möglich nachkommen – wenn Schaub wieder zurück ist aus Portugal und bereit für den nächsten Schritt. Beim HSV.