Kommentar zum Facebook-Rücktritt: Liga-Lachnummer Hertha – Klinsis Karriere beendet

Berlin –

Jürgen Klinsmann hat seinen Rücktritt als Trainer von Hertha BSC erklärt (hier lesen Sie mehr). Der 55-Jährige teilte seine überraschende Entscheidung auf seiner Facebook-Seite mit, der Bundesligist wurde davon völlig überrumpelt und bestätigte gut eine Stunde später Klinsmanns Schritt. Ein Kommentar.

Was für ein Paukenschlag, was für eine Lachnummer. Tage des Rücktritts in Deutschland. Nach Thomas Kemmerich, Annegret Kramp-Karrenbauer und Kardinal Marx nun Jürgen Klinsmann. Nach nur zehn Spielen (und nur drei Siegen) ist das Experiment mit dem Ex-Bundestrainer schon wieder gescheitert.

Klinsmann wollte die graue Liga-Maus Hertha BSC zum Big City Club machen, träumte von der Meisterschaft und der Champions League und durfte im Winter mal eben 76 Millionen Euro raushauen. Besser und erfolgreicher wurde der Fußball nicht – passend dazu nun das Aus nach 76 Tagen.

Von wegen Großstadt-Klub, der in Europa für Furore sorgen will. Hertha hat sich mit diesem Facebook-Rücktritt seines Trainers an die Spitze der Liga-Lachnummern gesetzt. Größenwahn in Reinkultur.

Bundesliga-Karriere von Jürgen Klinsmann beendet

Dass der Trainer auf seinem privaten Account einen Abschiedsbrief verfasst, diesen noch mit den Worten „HaHoHe – Euer Jürgen“ beendet, ist an Peinlichkeit nicht zu überbieten. Und dass die Hertha geschlagene 61 Minuten braucht, um auf den vereinseigenen Kanälen zu bestätigen, dass es sich nicht um einen Fake-Beitrag handelt, zeigt den ganzen Dilettantismus der handelnden Personen in Berlin.

Jürgen Klinsmann ist ein Unvollendeter

Die Karriere des Bundesliga-Trainers Jürgen Klinsmann ist nach diesem Blitz-Abgang beendet – sozusagen in die Tonne getreten, um ein bekanntes Bild seiner Karriere zu zitieren. Bei den Bayern gescheitert, in Berlin entnervt aufgegeben und den Verein vorgeführt. Klinsmann wird in die Fußballgeschichte als Unvollendeter eingehen. Bei seinen Stationen stets mit viel Tamtam und großen Worten begonnen, blieb am Ende meist nur heiße Luft.

Den Fußball-Umbruch in Deutschland zu Beginn des Jahrtausends hat zweifelsfrei Klinsi losgetreten. Für den Erfolg brauchte er jedoch Joachim Löws Kompetenz. Als der Wahl-Amerikaner alleine im Wind stand, wurde das Dilemma sichtbar.

Ist jetzt auch Michael Preetz bei Hertha BSC am Ende?

Mit dem Alleingang des Trainers dürfte aber noch lange nicht Schluss sein in der Hauptstadt. Als Folge dieser Situation sind Hertha-Manager Michael Preetz und Präsident Werner Gegenbauer nun ebenso nicht mehr zu halten.

Chaos bei Hertha BSC macht Konkurrenten Mut im Abstiegskampf

Allen Fußball-Fans, die nach mehr Investorenhilfe schreien, sei dieser Fall als mahnendes Beispiel genannt, was passieren kann, wenn Personen wie Lars Windhorst glauben, mit den großen Geldscheinen den Erfolg einkaufen zu können. Mut machen kann das Chaos an der Spree aber übrigens Kellerkindern wie Bremen, Düsseldorf oder auch Köln. Die Hertha taumelt unter diesen Umständen Richtung Abstieg.