Rassismus-Skandal in den USA: St. Pauli-Profis fordern Gerechtigkeit im Fall Floyd
Es ist eine Geschichte, so widerwärtig und erschütternd, dass man nicht glauben mag, sie könnte sich wirklich im Jahr 2020 zugetragen haben: Der grausame Tod von George Floyd, der in Minneapolis Opfer von rassistischer Polizeigewalt wurde, sorgt auch in der internationalen Sportlerszene für ein lautes Aufbegehren. Dazu zählen einige Profis des FC St. Pauli.
Die Forderung nach „Justice for Floyd“ wurde unter anderem von Christopher Avevor, Philipp Ziereis und Luis Coordes geteilt.
Ersin Zehir zeigte bei Instagram ein Bild des Getöteten mit den Sätzen, die er – wie auf dem Handyvideo der schlimmen Szene zu hören ist – sagte, ehe er ins Koma fiel. „I can’t breathe. My stomache hurts. My neck hurts. Everything hurts. They’re going to kill me.“
Minneapolis: George Floyd Opfer von rassistischer Polizeigewalt
Und Kevin Lankfords Post zeigte vier Fotos: zwei von Amokläufern, die in den USA farbige Menschen getötet hatten, und zwei von Opfern von rassistischer Polizeigewalt. Das zweite zeigt George Floyd.
Die Amokläufer, beide mit weißer Hautfarbe, werden auf den Bildern in aller gebotenen Ruhe von der Polizei abgeführt, während Floyd und Eric Garner, der im Juli 2014 bei einer Festnahme wegen des angeblichen Verkaufes unversteuerter Zigaretten auf Staten Island in New York starb, von den Beamten brutal angegangen werden.
Basketball-Star LeBron James platzt der Kragen
Auch in den USA hatten zahlreiche Sportstars wie die Basketballer Steph Curry und LeBron James ihre Wut über den Vorfall zum Ausdruck gebracht. „Versteht ihr es JETZT? Oder ist es für euch immer noch nicht klar? #Augenauf“, schrieb der 35-jährige James auf Instagram.
In seinem Post bezog sich James auch auf Football-Star Colin Kaepernick, der zur Symbolfigur der Proteste gegen Polizeigewalt vor allem gegenüber dunkelhäutigen US-Bürgern wurde.
Erinnerungen an Vorkämpfer Colin Kaepernick
Schon 2016 hatte Kaepernick in der NFL gegen Polizeigewalt und Rassismus in Amerikas Alltag demonstriert. Während der Nationalhymne, die vor jedem Spiel ertönt, kniete sich der heute 32-Jährige hin. Im Patriotenland USA ein Skandal.
James veröffentlichte ein Bild des knienden Kaepernick, neben einem Standbild aus dem Video. „Das … … ist der Grund“, schrieb er dazu. Kaepernick wurde 2016 von den San Francisco 49ers entlassen und erhielt bis heute keinen neuen Vertrag in der NFL.