Schalke kassiert vier Tore: „Man kann schon von einem Fortschritt sprechen“
Nur noch sechs Schalker Spiele ohne Sieg, dann fällt der eigentlich uneinholbare Minus-Rekord von Tasmania Berlin aus den Jahren 1965/1966. Am Samstagabend holten die Gelsenkirchener im 25. Spiel in Folge keinen Bundesliga-Sieg und unterlagen in Mönchengladbach mit 1:4.
„Wenn jeder für jeden rennt, dann hast du gegen jede Mannschaft eine Chance“, hatte Schalkes Trainer Manuel Baum vor dem Anstoß gesagt. Tja. Sie rannten durchaus, vermutlich auch einer für den anderen. Eine Chance hatten die „Königsblauen“ gegen die „Fohlen“ trotzdem kaum.
Florian Neuhaus trifft – und Raman schlägt zurück
Die Schalker begannen zwar besser als vor einer Woche gegen Wolfsburg. Aber Gladbach ist eben eine Top-Mannschaft und eine, die Unaufmerksamkeiten bestraft. Das geschah in der 15. Minute. Die Gastgeber konterten, der vom Coronavirus genesene Alassane Plea steckte auf Breel Embolo durch, der zunächst scheiterte. Florian Neuhaus‘ Nachschuss durch fünf Schalker hindurch bugsierte dann S04-Kapitän Omar Mascarell über die Torlinie (15.).
Nicht unverdient und sehr sehenswert schlugen die Schalker zurück. Mark Uth chippte über die Kette links in den Strafraum zu Benito Raman, der mit einem Volleyschuss ausglich (20.). Allzu lange währte der Spielstand nicht. Oscar Wendt brachte die Gladbacher wieder in Front (36.).
Skrzybski sieht einen Fortschritt bei Schalke
„Wenn man die erste Halbzeit sieht, kann man schon von einem Fortschritt sprechen“, meinte Schalkes Steven Skrzybski bei Sky. „In der zweiten Halbzeit haben wir ihnen sehr viele Räume gegeben.“ Und so kamen die Gladbacher zu Chancen – und zu Toren.
Marcus Thuram traf nach einem Freistoß zum 3:1 (52.), Hannes Wolf nach einem Fehler im Spielaufbau zum 4:1 (80.). „So wird es schwer“, befand Skrzybski. „Wir können nicht beeinflussen, was von außen kommt, aber wir müssen Spiele gewinnen.“
Uth fordert: „Einfach weitermachen“
Mark Uth, der in der Vorwoche ein denkwürdiges Interview gegeben hatte, äußerte sich auch diesmal. „Mit einer Niederlage kann ich nie leben“, antwortete er auf die Frage, ob er die Pleite dieses Mal ob der Leistungssteigerung besser ertragen könne. Uth erkannte aber auch an: „Wir haben es in der ersten Halbzeit ganz gut gemacht. Wir hatten gute Phasen. Wir sind sehr, sehr motiviert aus der Pause gekommen und dann ist bei uns wieder der Stecker gezogen worden“, analysierte er, „das ist schade. Wir müssen einfach weitermachen und irgendwann wird der Bock umgestoßen.“
Von Gladbachs Trainer Marco Rose gab es für die Schalker Leistung ein Kompliment. „Der Gegner war heute schon auch gut, aggressiv und mutig“, sagte er. S04-Sportchef Sascha Riether hingegen fand es „einfach bitter, wenn man sich so viel vornimmt, und mit leeren Händen da steht. Wir müssen in den Abstiegsmodus schalten“, forderte er.
Schalke Manuel Baum: „Klassenerhalt ist unser großes Ziel“
Trainer Manuel Baum betonte, dass „es darum geht, dass wir die Klasse halten. Es ist klar, dass das unser großes Ziel ist. Um das zu erreichen, braucht es gewisse Tugenden.“ Er bemängelte Aufwand und Ertrag, die bei seiner Mannschaft nicht stimmten.
„Man macht sich Gedanken, was wir als Mannschaft und ich als Trainer machen können, um die Klasse zu halten“, sagte Baum.
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Steven Skrybczsky fasste den Schalker Status quo passend zusammen. „Wir brauchen jetzt endlich Ergebnisse.“ Stimmt. Ansonsten stellt Schalke nicht nur Tasmania Berlins Rekord von 31 sieglosen Bundesliga-Spielen am 9. Januar gegen Hoffenheim, sondern steuert auch zielsicher in Richtung zweite Liga.