Formel-1-Brüder: Ralf Schumacher: „Ich bin irrsinnig stolz auf Michael“
Er fuhr von 1997 bis 2007 in der Königsklasse des Rennsports. Ralf Schumacher kann auf eine solide Formel 1-Karriere zurückblicken. In einem Interview mit Sport1 spricht der 45-Jährige über seine Beziehung zu seinem älteren Bruder Michael und welche Probleme es auf dem Weg in die Formel 1 gab.
„Ich war immer irrsinnig stolz auf meinen Bruder und bin es heute noch, auf all das, was er erreicht hat“, sagte Schumacher im AvD Motorsport Magazin auf Sport1: „In unserer Familie gibt es keinen Neid, ganz im Gegenteil. Wir hatten wirklich ganz, ganz viel Glück, dass wir das Leben leben durften, was wir heute noch davon haben, und was wir erreicht haben.“
Sein Bruder Michael und er seien „zwei Jungs aus einem Loch, einer Kartbahn in Kerpen“ gewesen: „Der eine kommt in die Formel 1 und der andere hat dann irgendwie auch den Wunsch.“
Zweifel an Ralf Schumachers Können als Fahrer
Dass auch Ralf eine Karriere als Formel 1-Pilot einschlagen wollte, sei in der Familie nicht gut angekommen. „Mein Vater hat ständig zu mir gesagt: ‚Spinnst du eigentlich? Zwei? Das schaffst du nie. Bitte lern was Anständiges, werde Koch oder übernimm irgendwann mal den Imbiss bei uns an der Kartbahn, weil davon kann man auch gut leben – und hör auf daran zu glauben, dass es sowas zwei Mal geben kann“, erklärte der ehemalige Formel 1-Pilot.
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Dass sein älterer Bruder Michael bereits in der Formel 1 fuhr, bevor er dort angelangte, sieht Ralf Schumacher als Vorteil an. Vielmehr hatte er „auch großes Glück gehabt“ von Michaels Kontakt zu Willy Weber zu profitieren. „Von daher muss ich sagen, ich hatte eigentlich keine Nachteile. Den einzigen Nachteil, den ich hatte: Ich hatte viele Vorurteile.“
„Dinge, die ich gemacht habe, waren arrogant“
Vor allem zu seiner Anfangszeit in der Formel 1 hatte Ralf Schumacher größere Probleme mit den Medien. „Wenn ich dann mal jung und ungestüm war, und teilweise auch dumm, wie jeder 16-, 17-, 18-Jährige, dann war das halt gleich arrogant. Dinge, die ich gemacht habe, waren arrogant – Dinge, die andere gemacht haben, waren lustig.“
Daraus habe sich „dann irgendwann mal ein Kreislauf gebildet, in dem ich den Medien gegenüber nicht ganz so positiv eingestellt war. Das würde ich heute natürlich auch anders machen, aber das war so“, wie der 45-Jährige erklärte. Rückblickend kann er zwar keine sieben Weltmeistertitel wie sein Bruder aufweisen, doch konnte Ralf Schumacher sechs Rennen in der Formel 1 gewinnen und wurde zweimal WM-Vierter. (nis)