St. Pauli hofft auf ihn: Lawrence: „Bin bereit, Verantwortung zu übernehmen“
Mit James Lawrence vom FC St. Pauli ist nicht zu spaßen. Beim gestrigen Training senste er Kevin Lankford auf der linken Abwehrseite knallhart, aber dennoch fair um.
Hinterher nahm er seinen Kollegen in den Arm, als wollte er ihm sagen: „Sorry, aber das musste ich tun.” Rigoroses Eingreifen – genau das will St. Paulis Trainer Timo Schultz von seinem 28-jährigen Innenverteidiger sehen. Der Waliser ist in der aktuellen Krise der neue Hoffnungsträger der Braun-Weißen.
Der Nationalspieler sträubt sich nicht dagegen, den Abwehrchef und Leader zu geben. Im Gegenteil. Lawrence: „Ich bin bereit, Verantwortung auf meine Schultern zu nehmen. Ich kann mit jedem kommunizieren und alles organisieren. Ich habe das schon ein bisschen in den letzten Wochen getan. Ich bin bereit für diese Rolle.”
Lawrence kennt Abstiegskampf
Voraussetzung dafür ist sein Gesundheitszustand, um den es vor einigen Wochen wegen einer Corona-Erkrankung mit heftigsten Kopfschmerzen alles andere als optimal bestellt war. „Ich habe die letzten beiden Spiele in Paderborn und gegen Osnabrück 90 Minuten gespielt, davor in den Länderspielen mit Wales 70 und 45 Minuten. Ich fühle mich körperlich fit. Es geht mir wieder so gut wie vor Corona.” Lawrence musste bereits 2019/20 mit den Braun-Weißen gegen den Abstieg kämpfen. Es hält es für voreilig, erneut von einem Überlebenskampf zu sprechen.
„Wir haben noch viele Spiele vor uns. Aber klar ist: Wir sind unten, haben nur sieben Punkte. Doch wir wollen hier was aufbauen, uns selbst besser machen. Es ist ja nicht alles negativ, wir haben schon Verbesserungen in unserem Spiel gesehen. Darauf müssen wir aufbauen.”
Lawrence: „Ich bin derjenige, der auch mal ein ruhiges Wort wählt“
Lawrence ist durchweg optimistisch, weil alle an einem Strang ziehen. Das Arbeitsklima sei weiterhin gut, das Denken positiv. „Wir spüren, dass wir die Ergebnisse, die wir brauchen, erreichen können – auch mit dem Fußball, den wir spielen wollen.”
Nun will Lawrence seinen Teil zum Aufschwung beitragen. Allerdings möchte er nicht den Poltergeist spielen: „Ich versuche voranzugehen, mein Bestes zu geben. Ich bin nicht der Typ, der rumschreit, andere niedermacht. Ich bin eher derjenige, der auch mal ein ruhiges Wort wählt.”
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Insgesamt sei die Verständigung auf dem Rasen, auch im Vergleich zum Vorjahr, besser geworden. Jedoch: „Wir sollten noch aggressiver sein beim Coaching. Selbst wenn man denkt, es sind nutzlose Informationen, könnte es für einen anderen Spieler nützlich sein.” Als alleinigen Frontmann sieht Lawrence sich nicht. „Wir haben genügend Führungsspieler. Der eine ist etwas lauter, der andere leiser. “