St. Paulis Aufschwung: Toller Trend! Aber Schultz will „eine Schippe drauflegen“
Es ist gerade mal viereinhalb Wochen her, als der FC St. Pauli mit acht Pünktchen auf der Habenseite zum absoluten Kellerduell in Würzburg aufdribbelte, zur Pause 0:1 hinten lag und ein Mann weniger war. Doch aus der Tristesse, die sich zur Halbzeitpause bei den Kickers auszubreiten drohte, ist ein Aufwärtstrend erwachsen, der die Verantwortlichen inzwischen gar zum Tritt auf die Euphoriebremse veranlasst.
„Die haben uns tatsächlich nur drei Punkte gutgeschrieben in der Tabelle“, sagte Timo Schultz mit gespieltem Erstaunen nach dem medial zum Sechs-Punkte-Spiel auserkorenen 2:1 gegen den SV Sandhausen. Drei Punkte, die das Polster auf die Abstiegsplätze immerhin auf fünf Zähler anwachsen ließen und den Vorsprung auf den Relegationsplatz auf vier. Davon durfte Anfang Januar maximal geträumt werden.
Timo Schultz bremst: „Wir können alles ganz gut einordnen“
Und trotzdem: „Es ist der 20. Spieltag und wir müssen die Kirche im Dorf lassen“, mahnte Schultz. „Wir haben jetzt eine gute Ausgangssituation, sind überm Strich und in einer guten Phase. Wir können alles aber ganz gut einordnen.“ Natürlich ist Übermut fehl am Platze, mit 22 Punkten hat noch niemand die Klasse gehalten.
St. Pauli hat sich entscheidende Prozentpunkte erarbeitet
Doch die für alle ersichtliche Entwicklung der Truppe gibt zumindest Anlass zu Hoffnung, dass sich St. Pauli nicht bis zum Saisonende mit Existenzängsten herumplagen muss. „Als Trainer versucht man das immer losgelöst vom Ergebnis zu betrachten. Aber es ist klar, dass wir uns diese Prozentpünktchen, die uns vor dem Winter gefehlt haben, um in Heidenheim, Hannover und gegen Sandhausen zu gewinnen, erarbeitet haben.“
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„Es war wieder ein richtig guter Schritt, auch was die Reife der Mannschaft angeht“, stellte der Coach nach dem Erfolg über Sandhausen fest und meinte damit gleich mehrere positive Faktoren. Zum einen stand die zuletzt gescholtene Defensive über weite Strecken äußerst stabil, zum anderen verloren die fußballerisch merklich überlegenen Hausherren weder Geduld noch Linie beim Versuch, das Runde ins Eckige zu befördern. Dass sich dann auch mal das Glück pro Kiezklub positioniert wie in der Entstehung des Führungstreffers, ist die logische Konsequenz.
Schultz will mit St. Pauli noch eine Schippe drauflegen
Aber zum Ausruhen bleibt keine Zeit, Stillstand bedeutet Rückschritt. „Wir haben noch einen weiten Weg zu gehen“, sagte Schultz, auch wenn es sich momentan gut anfühle. „Wir wissen aber, wo wir herkommen, und wir wissen auch, dass auch wieder schlechtere Phasen kommen. Wir werden nicht nachlassen, sondern eher noch eine Schippe drauflegen.“