• Gibt den Ton von der Seitenlinie an: Towers-Trainer Pedro Calles
  • Foto: imago images/Manngold

Gegen die alte Liebe: Ein ganz besonderer Sieg für Trainer Pedro Calles

„Es ist ein Spiel wie jedes andere“, hatte Towers-Coach Pedro Calles noch vor der Partie gesagt. Ganz wahr dürfte diese Aussage nicht gewesen sein. Das 92-74 gegen Vechta war mehr als nur ein Sieg – es war ein Wiedersehen mit der Organisation, die ihm die Chance auf eine Cheftrainer-Position gab. Ihm Vertrauen schenkte. Zeit. Geduld. Wie sehr er das schätzt und noch immer in seinem Herzen trägt, zeigte sich erst nach dem Spiel.

Bei der Pressekonferenz versuchte der stets akkurat gekleidete Spanier mit perfekter Körperhaltung noch cool zu bleiben. „Es war ein besonderer Sieg, weil es der siebte für die Hamburg Towers war“, antwortete er zunächst, gab dann bei Nachfrage mit stockender Stimme aber zu: „Ja, für mich persönlich war es auch besonders.“

Hamburg Towers: Sieg gegen Vechta für Calles ein besonderer

Fünf Jahre verbrachte Calles in Vechta, wurde dort Trainer des Jahres, formte das Team quasi aus dem Nichts zur ernstzunehmenden Playoff-Gefahr. Dasselbe hat er nun in Hamburg vor, weswegen er seine Emotionen „im Griff“ behalten und sich nicht mehr als nötig Gedanken machen wolle. „Der Fokus liegt jetzt hier auf Hamburg, voll und ganz. Jeder, der mich gut kennt, weiß, wie viel mir Vechta und die Zeit dort bedeuten.“

Und so war es schon während des Spiels deutlich, dass Calles dieses unbedingt gewinnen wollte: Er redete noch mehr als sonst, war von Schiri-Entscheidungen angefasster denn je. Und gab von der Seitenlinie den Ton in der Offensive an. Durch seine vorgebenden Spielzüge wirkten die Towers gefestigter als noch zuvor, hatte es zuletzt zwei Pleiten in Serie gegeben. Unter Calles’ Führung und mit beinharter Defensive bezwangen die Towers Vechta im Derby so ohne Probleme – na ja fast.

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„In der zweiten Halbzeit haben wir einen Schritt zurück gemacht“, resümierte „Verteidigungsminister“ Max DiLeo, der mit Calles zusammen von Vechta nach Hamburg gewechselt war. Gemeint waren kleinere Fehler und Ballverluste, die Rasta fast wieder ins Spiel kommen ließen. „Wenn wir uns auf Dauer in der Liga etablieren wollen, müssen wir lernen, über 40 Minuten gut zu spielen. Jedes Team in der BBL kann unsere Nachlässigkeit bestrafen.“

Die Towers haben nun erstmal Zeit zum Verschnaufen. Nach zuletzt überdurchschnittlicher Belastung mit vier Spielen in zwei Wochen kann sich das Calles-Team eine Woche auf das nächste Schwergewicht vorbereiten: Am Sonntag kommt ein Topteam – die Merlins aus Crailsheim.

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