„Wir müssen brennen“: DHB-Team mit klarer Ansage vor EM-Trostfinale gegen Portugal
Wien –
Die Luft ist langsam raus bei den deutschen Handballern. Immerhin: Mit einem hart erkämpften 26:22-Arbeitssieg gegen Gruppen-Schlusslicht Tschechien hat das Team von Bundestrainer Christian Prokop (41) die EM-Hauptrunde siegreich beendet.
Am Samstag (16 Uhr, One und www.sportschau.de) geht es nun im Trost-Finale gegen Portugal um Rang fünf.
Deutsche Handballer feiern Arbeitssieg gegen Tschechien
Wir haben sicherlich kein Feuerwerk abgebrannt“, gab Prokop zu, der von einem „Pflichtsieg“ sprach. Dabei war das sportlich bedeutungslose Spiel gegen die Tschechen eigentlich auserkoren worden, um noch einmal Selbstvertrauen für den letzten EM-Auftritt zu tanken.
Wer sich allerdings einen ähnlich fulminanten Auftritt wie bei der deutschen 34:22-Gala gegen Co-Gastgeber Österreich erhofft hatte, wurde bitter enttäuscht.
Das DHB-Team agierte gegen den Außenseiter statisch und kraftlos, konnte sich lange nicht entscheidend absetzen. Die bis dato in der Hauptrunde punktlosen Tschechen wiederum kämpften aufopferungsvoll. Das Team des Ex-Bundesliga-Profis Jan Filip (46) wollte das Turnier seinerseits unbedingt mit einem Erfolgserlebnis abschließen.
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Oliver Roggisch fordert „andere Ausstrahlung“
So entwickelte sich auf der Platte ein zähes Hauen und Stechen, bei dem Prokops Truppe kaum Leichtigkeit und Glanz versprühte. Während Torwart-Oldie und „Man of the Match“ Johannes Bitter (37) erneut sicherer Rückhalt der deutschen Mannschaft war, zeigten die DHB-Stars in der Offensive ungeahnte Schwächen. „Wir lassen noch zu viele Chancen liegen. Wir müssen uns jetzt zusammenreißen und eine andere Ausstrahlung zeigen“, hatte Teammanager Oliver Roggisch (41) in der Halbzeitpause gemotzt.
Dennoch stand das Spiel auch im zweiten Durchgang immer wieder auf Messers Schneide. Mehrfach bissen sich die Tschechen zurück in die Partie, glichen 13 Minuten vor Schluss sogar zum 18:18 aus.
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Deutsche Handballer bestehen Charaktertest
Nun war es ein echter Charaktertest. Und diesen bestand das DHB-Team. Prokops Mannen rappelten sich noch einmal auf, mobilisierten noch einmal alle Reserven – und setzten sich dank ihrer individuellen Klasse doch noch vergleichsweise klar durch.
Fakt ist aber: Deutschlands Handballer müssen sich im Trost-Finale in Stockholm gegen die Portugiesen deutlich steigern, wenn die EM für Deutschland versöhnlich enden soll. Bis zum Samstag gilt es nun: Regenieren. Denn im Falle einer Pleite gegen die Iberer dürften die Diskussionen um Bundestrainer Prokop sicherlich nicht leiser werden.
Deswegen wolle das Team „noch einmal alles raushauen“, sagte Rückraum-Ass Philipp Weber (27). Rechtsaußen Tobias Reichmann (31) forderte: „Wir müssen brennen!“