Bänke, Bügel und Poller: So soll jetzt die Hamburger City gerettet werden
In der Spitalerstraße war am Mittwochmittag trotz Pandemie schon einiges los.
Foto: Quandt
Neue Bänke, Fahrradbügel und Poller: Die Grundeigentümer aus der Mönckebergstraße haben noch einmal Geld zur Belebung der Hamburger Innenstadt in die Hand genommen. Seit der Öffnung des Einzelhandels kommen die Leute zwar wieder zum Shoppen in die City, trotzdem geht es noch nicht so richtig voran.
„Was da vorher war, war zu wenig, unbequem und nicht einladend. Wir hoffen, dass die Leute jetzt die Bühne Mönckebergstraße lieber nutzen“, sagt Sebastian Binger vom Business Improvement District (BID) Mönckebergstraße.
Bänke, Bügel, Poller: So soll die Mönckebergstraße gerettet werden
Insgesamt 88 Bänke, 186 Fahrradbügel und 41 Poller sollen den Hamburgerinnen und Hamburgern den Aufenthalt in der Innenstadt verschönern. 400.000 Euro haben die ansässigen Grundeigentümer in die Maßnahme investiert.
„Die Gewerbetreibenden in der Innenstadt litten und leiden unter der Corona-Pandemie und natürlich auch unter dem Marktdruck des Online-Handels. Umso wichtiger ist es, dass wir etwas für das Herz der City tun“, sagte Hamburgs Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD). Die neuen Bänke und Bügel nannte sie einen „Meilenstein“ für die Mönckebergstraße.
Görtz-Chef wünscht sich mehr Unterstützung der Politik
Im vergangenen Jahr hatte die BID bereits eine Winterbeleuchtung und neue Laternen für die Mönckebergstraße finanziert. Ludwig Görtz, Chef der Görtz-Schuhhäuser, wünscht sich mehr Unterstützung aus der Politik.
„Die Kaufleute haben 75 Millionen investiert in die Verschönerung der Innenstadt. Nun gehört zur Mönckebergstraße noch mehr“, sagt er. „Wenn 75 Millionen von privater Seite kamen und der Senat hat 50 Millionen bereitgestellt, dann würde ich sagen, da fehlen noch 25 Millionen, damit die Rollenverteilung gleichmäßig ist.“
Händler halten nicht viel von Konzeptideen
Kürzlich veröffentlichten auch die Handelskammer und die CDU ihre eigenen Konzepte zur Umgestaltung der Innenstadt. Diesen Ideen kann Görtz nicht viel abgewinnen: „Man kann sich vieles wünschen, aber es muss auch machbar sein.“
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Sebastian Binger sagt, dass weder die Handelskammer noch die CDU intensiv mit den Anliegern gesprochen hätten. „Ich glaube, das Machen von Konzepten gehört im Wahlkampfjahr einfach dazu“, so Binger.
Hamburg hat das Projekt „sehr wohlwollend begleitet“
Seit 25 Jahren würden die Kaufleute den Senat „beknien“, sich auch den großen Plätzen wie dem Burchardplatz zu widmen. „Da muss jetzt endlich etwas passieren“, findet Görtz. Sebastian Binger sagt, die Stadt habe das Projekt des BID „sehr wohlwollend begleitet.“
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Immerhin seien ein Drittel der Fahrradbügel von „Park and Ride“ aufgestellt worden. Nur bei der Nutzung der öffentlichen Räume in der Innenstadt würde man sich „schon ein bisschen mehr Konzept wünschen“.