• Attila Hildmann während einer Kundgebung zu den Corona-Maßnahmen.
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Keinen Bock mehr auf den Schwurbler: Amazon und Lieferando werfen Attila Hildmann raus

Berlin –

Keiner will mehr was von Corona-Schwurbler Attila Hildmann (40) wissen: Immer mehr Unternehmen schmeißen seine Produkte aus dem Sortiment, darunter nun auch Online-Gigant Amazon und Essenslieferservice-Riese Lieferando. Zu Recht: Nach seiner Flucht in die Türkei hat sich der Vegan-Koch noch weiter radikalisiert – und betreibt vor allem auf Telegram Holocaust-Leugnung und Antisemitismus der niedersten Sorte.

Bei Amazon hatte Hildmann bis zuletzt vegane Kochbücher und Lebensmittel, vertrieben. Zwischenzeitlich wurden die Produkte auch über das konzerneigene „Prime“-Angebot versandt. Dies berichtet der „Spiegel“. Bisher war noch alles zu bekommen, „da die Bücher im Gegensatz zu den sonstigen Äußerungen Hildmanns keine verfassungsfeindlichen Inhalte enthielten oder durch die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) indiziert waren.“ Das sieht nun aber anders aus. „Die entsprechenden Produkte sind nicht mehr erhältlich“, erklärte ein Amazon-Sprecher auf „Spiegel“-Anfrage.

Attila Hildmann fliegt auch bei Lieferando raus

Ähnlich sieht es auch beim Essenslieferdienst Lieferando aus, auch hier ist „Hildmann-freie“ Zone. Bereits im vergangenen Herbst hatte Firmenchefin Katharina Hauke gegenüber dem „Spiegel“ einen möglichen Rauswurf angedeutet. „Wir besprechen derzeit im Management, wie wir damit umgehen“, sagte sie.

Und offenbar hat man sich auch hier gegen den höchst umstrittenen Koch entschieden: Seit Kurzem sind Produkte der „Vegan Bio Snackbar by Attila Hildmann“ nicht mehr in der App verfügbar. Ein Lieferando-Sprecher sagt: „Wir distanzieren uns von jeglichem nicht inklusiven Verhalten.“ 

Corona-Schwurbler Hildmann: Unternehmen trennten sich bereits von ihm

Lieferando und Amazon reihen sich mit ihrer Distanzierung von Hildmann in eine Reihe von Unternehmen ein, die schon länger nichts mehr von ihm wissen wollten – und seine Produkte verbannten. Kaufland und Vitalia hatten bereits im vergangenen Mai die Nase voll von dem Verschwörungstheoretiker – und schmissen dessen Produkte aus ihren Regalen.

Safthersteller Voelkel stellte die Produktion seines Energydrinks „Daisho“ ein.  Das Handelsunternehmen Tegut, das den ehemaligen Geschäftspartner mit deutlichen Worten verabschiedete: „Herr Hildmann hat sich mit der Summe seiner Äußerungen und Handlungen der letzten Wochen als Partner für Tegut selbst disqualifiziert.“ Bei Tegut würden keine rechts- oder linksradikalen, rassistischen, diskriminierenden oder beleidigenden Äußerungen akzeptiert.

Keine Hildmann-Bücher mehr auf Thalia-Website zu finden

Ebenso die Buchhandelskette Thalia. Im vergangenen Juli hieß es noch, dass sie „niemanden bevormunden“ wollte und akzeptierte, „dass es Meinungen gibt, die nicht im Einklang mit unseren eigenen Werten stehen“. Aber nun ist auf der Thalia-Website mit dem Suchwort „Hildmann“ nur noch eine blau hinterlegte Botschaft zu lesen: „Wir distanzieren uns mit allem Nachdruck von einer rechtsradikalen und antisemitischen Weltanschauung, so wie sie u.a. von Herrn Hildmann vertreten wird.“ 

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Vom Kochbuchautor selbst gab’s noch keine Reaktion zu seinen diversen Rausschmissen. Infolge eines Haftbefehls ist er derzeit in der Türkei untergetaucht, die Staatsanwaltschaft Berlin wirft ihm unter anderem Volksverhetzung, Beleidigung, Bedrohung und öffentliche Aufforderung zu Straftaten vor. Vor allem auf seinem Telegram-Kanal hatte er zuletzt wiederholt krasse antisemitische Botschaften verbreitet – und den Holocaust geleugnet. (alp)

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