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Krisenmanagement: Das sind Hamburgs beste Arbeitgeber in Corona-Zeiten

Das Coronavirus hat die Arbeitswelt auf den Kopf gestellt: Arbeiten im Homeoffice und Telefonkonferenzen sind für viele Hamburger zum Alltag geworden. In dieser ungewissen Zeit ist ein gutes Krisenmanagement des Arbeitgebers gefragt. Doch wie schlagen sich Hamburgs Unternehmen in dieser schwierigen Situation?

Eine Frage, der auch die Arbeitgeber-Bewertungsplattform „kununu“ nachgehen wollte. Auf ihrer Plattform versprechen sie den Internetnutzern einen authentischen und ungefilterten Einblick in die Arbeitswelt. In mehr als vier Millionen Erfahrungsberichten können Arbeitnehmer sich über Gehalt, Betriebsklima oder Bewerbungsprozesse der Unternehmen informieren – und jetzt auch über das Krisenmanagement. Die Plattform rief Arbeitnehmer und -geber Anfang April dazu auf, ihre Erfahrungsberichte und Maßnahmen im Umgang mit Corona in der Arbeitswelt zu teilen. Die Auswertungen zeigen ein positives Bild.

Hamburgs beste Arbeitgeber in der Corona-Krise

„Obwohl diese Situation für alle neu und herausfordernd ist, gelingt es vielen Arbeitgebern offensichtlich, schon gut auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter einzugehen und entsprechend zu agieren. Unternehmen sind schnell aktiv geworden und kommunizieren offen mit ihren Mitarbeitern“, sagt Moritz Kothe, CEO von „kununu“ in einer Pressemitteilung.

Das ergab die Auswertung der 14.547 Bewertungen aus ganz Deutschland. 817 dieser Bewertungen wurden von Hamburgern geschrieben. Und auch die Bewohner der Hansestadt scheinen zufrieden mit dem Umgang ihres Arbeitgebers in der Krise zu sein.

Großteil der Hamburger schätzt Krisenmanagement der Firma

Demnach sind 58 Prozent der Hamburger mit dem derzeitigen Krisenmanagement in ihrem Unternehmen sehr zufrieden und weitere 15 Prozent zufrieden. Lediglich 12 Prozent sagen, dass der Umgang des Arbeitgebers mit dem Coronavirus nicht zufriedenstellend sei.

Unter anderem erfolgt die Umsetzung der Maßnahmen gegen das Coronavirus zahlreichen Hamburgern (57 Prozent) zufolge sehr schnell. So zum Beispiel bei „Hamburg Wasser“: „Innerhalb kürzester Zeit wurden die technischen Voraussetzungen geschaffen, damit mehr als 1000 Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten können“, lobt ein Mitarbeiter in seinem Erfahrungsbericht.

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Nur 6 Prozent der Arbeitnehmer empfinden die Umsetzung der Maßnahmen als zu langsam. Derzeit geben 64 Prozent der Hamburger an, von zu Hause aus zu arbeiten. Doch es könnten mehr sein, denn sogar 70 Prozent sind überzeugt davon, ihren Job auch von zuhause aus machen zu können.

Arbeitnehmer schätzen das Gefühl der Sicherheit 

Und auch ein Gefühl von Sicherheit wird den Hamburger Arbeitnehmern vermittelt. 20 Prozent von ihnen fühlen sich sicher, 50 Prozent sogar sehr. „Unsere Geschäftsführung schafft es trotz der Krise immer ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln, auch an die Mitarbeitern in Probezeit und sich schaffen es sogar zu Zeit noch ein volles Gehalt auszubezahlen, trotz Kurzarbeit und geschlossenen Türen“, berichtet ein Angestellter des Hotels „Grand Elysée Hamburg“.

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Ein Mitarbeiter der „alanta health service Gmb“ freut sich sogar über eine „Corona-Prämie“ von 500 Euro, die alle Mitarbeiter erhalten haben: „Was für eine tolle Anerkennung unserer Leistung!“ 14 Prozent der Hamburger wünschen sich hingegen mehr Sicherheit.

Virtuelle Teamangebote für den Erhalt des Teamgeistes

Auch am Arbeitsplatz selbst werde für ausreichend Schutz, zum Beispiel durch zur Verfügung gestellte Schutzmasken und Desinfektionsmittel, gesorgt, schreibt ein Mitarbeiter der „Hanse Merkur“ Versicherungsgruppe.

Obwohl 24 Prozent der Hamburger noch immer besorgt um ihren Arbeitsplatz sind, zeigen sich die restlichen 76 Prozent zuversichtlich, wie zum Beispiel ein Angestellter des Hotel „Hafen Hamburg“, der auf einen gesicherten Arbeitsplatz und volles Gehalt trotz Kurzarbeit vertrauen kann.

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Natürlich darf auch der Teamgeist nicht unter der Krise leiden. Um das zu verhindern lassen sich Unternehmen wie die „Pawlik Consultants GmbH“ kreative Angebote einfallen: „Virtuelle Teamangebote von Sport über Sprachen, mentales Training oder virtueller Teamlunch lassen keinen allein“, berichtet ein Angestellter. Und auch die kleinen Dinge wie ein Obstkorb der „justblue.design GmbH“ oder der Ostergruß von „BKK Mobil Oil“ werden lobend erwähnt.

Wie familienfreundlich sind Hamburgs Unternehmen? 

„Bezahlte Freistellung zur Kinderbetreuung! Danke! Flexible Arbeitszeitgestaltung!“, schreibt ein Mitarbeiter von der Krankenkasse „Die Techniker“ in Hamburg. Denn auch die Familienfreundlichkeit spielt in diesen Tagen eine besonders große Rolle. Lediglich 10 Prozent bemängeln die Familienfreundlichkeit des Unternehmens, wohingegen 52 Prozent der Hamburger angeben, dass ihr Arbeitgeber sehr familienfreundlich sei, 18 Prozent zeigen sich dabei durchaus zufrieden.

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Und auch an Informationen scheint es den Arbeitnehmern nicht zu mangeln: „Es wird transparent und regelmäßig die Entwicklung des Betriebs in der Krise kommuniziert und gemeinsam an Lösungen gearbeitet“, lobt ein Mitarbeiter der „eprofessional GmbH“. Das bestätigen 53 Prozent der Hamburger, die sich ebenfalls sehr gut von ihrem Arbeitgeber unterrichtet fühlen. 15 Prozent wünschen sich allerdings mehr Informationen. 

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