Keine Chance für den HSV: Gjasula muss ins Krisengebiet Belarus reisen
Normalerweise ist es für Fußballprofis eine große Ehre, für ihr Heimatland aufzulaufen. So auch bei HSV-Sommerzugang Klaus Gjasula. Der 30-Jährige gab im vergangenen Jahr sein Debüt für die albanische Nationalmannschaft, kommt bislang auf fünf Einsätze. Auch für die Nations-League-Spiele Albaniens gegen Belarus und Litauen am Freitag und kommenden Montag wurde der Mittelfeldmann nominiert – zum Leidwesen des HSV.
Dass Gjasula – bei den Hamburgern als eine Säule im Mittelfeld eingeplant – die Generalprobe gegen Hertha BSC am kommenden Samstag (17 Uhr) verpassen wird, ist die eine Sache. Viel schlimmer sind aber gesundheitliche – und im Falle Weißrusslands – politische Gründe. Die Situation im Land ist extrem angespannt, seit der vermeintlich manipulierten Wiederwahl von Präsident Alexander Lukaschenko kommt es regelmäßig zu Massenprotesten gegen den Despoten. Gewaltsame Zusammenstöße der Demonstranten mit der Polizei stehen an der Tagesordnung. Die EU hat die Wiederwahl des 66-Jährigen nicht anerkannt.
HSV nach Gjasula-Nominierung frustriert
Dazu kommt die Fehleinschätzung bei der Bekämpfung des Coronavirus. Belarus sah darin lange keine ernsthafte Gefahr, rund 71.000 Covid-19-Fälle hat das Land zu beklagen. Beim HSV ist man frustriert ob der Abstellung Gjasulas, rechtlich sind den Hamburgern aber die Hände gebunden.
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Auch Vagnoman auf Reisen – aber ohne Sorgen
Anders sieht die Situation bei Josha Vagnoman aus, der Sonntag schon vor dem Rest der Mannschaft aus dem Trainingslager abreiste und zur U21-Nationalmannschaft stieß. Für die DFB-Junioren geht es am Donnerstag in Wiesbaden gegen Moldau, nächste Woche in einem Vorort von Brüssel gegen Belgien. In seinem Fall unbedenkliche Reiseziele.