• In den Berechnungen des Experten könnte durch die Notbremse eine Überlastung der Intensivstationen vermieden werden (Symbolbild).
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Intensivstationen, Tests, Mutanten: Forscher mit ermutigender Prognose für Hamburg

Die Corona-Zahlen steigen auch in Hamburg weiter, der Lockdown wird verlängert. Die Pandemie hat auch die Hansestadt weiter fest im Griff. Doch trotz einer Inzidenz von 136,1 (Stand Freitag) wagt ein Forscher nun eine positive Prognose für Hamburg.

Im Interview mit der „Zeit“ erklärt der Mathematiker Andreas Schuppert, was die Corona-Notbremse für Hamburg bedeuten könnte. Er berechnete Prognosen zum Impfen, den Schnelltests und den Intensivstationen. Sein Fazit ist vergleichsweise optimistisch: „Es könnte glimpflich ausgehen“, meint Schuppert. An einigen Stellen fehlen dem Wissenschaftler allerdings noch verlässliche Daten, um die Auswirkungen der Schutzmaßnahmen genau vorhersagen zu können.

Hamburg: Forscher wagt ermutigende Prognose 

Grund für seine hoffnungsvolle Prognose ist die in Hamburg schon vor einer Woche gezogene Notbremse. Denn durch die weitgreifenden Schließungen könnte die Lage auf den Intensivstationen beherrschbar bleiben. Wenn die Maßnahmen greifen, rechnet Schuppert für Mitte Mai mit einer Auslastung ähnlich wie an Weihnachten.

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Mit Impf-Effekten sei laut Schuppert aber erst ab Juni zu rechnen. „Eine deutliche Trendumkehr gab es erst, als die Über-50-Jährigen vollständig geimpft waren“, erklärt der Mathematiker seine Berechnungen. Hinsichtlich der sich immer stärker ausbreitenden Mutanten mutmaßt er, dass die Reiserückkehrer aus Mallorca für einen starken Anstieg der Infektionszahlen sorgen könnte.

Von der britischen Mutante liege demnach die Ansteckungsgefahr 40 Prozent höher, das Risiko für einen schweren Verlauf sogar 45 Prozent höher. R-Werte zur brasilianischen und südafrikanischen Mutante lagen Schuppert nicht vor.

Corona-Mutante: Leichter erkennbar durch Schnelltests?

Trotzdem setzt er große Stücke auf einen Sommereffekt. Er geht davon aus, dass die Infektionszahlen in den wärmeren Monaten zurückgehen werden. Dieser Effekt sei „mutationsresistent“, da die Ansteckung über Aerosole an der frischen Luft deutlich unwahrscheinlicher sei.

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Bezüglich der Schnelltests äußerte der Experte eine vorsichtige Hoffnung. Weil die neuen Virusvarianten länger hochansteckend seien, wären sie auch leichter durch Corona-Tests zu finden. „Eine Teststrategie würde den Vorteil, den die Mutante gegenüber dem Wildtyp hat, in einen Nachteil verwandeln“, so Schuppert gegenüber der „Zeit“. (hb)

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