Spontandemo in Hamburg: „Fridays for Future“-Aktivisten protestieren gegen Mega-Konzern
„Fridays for Future“ gegen den Groß-Konzern: Bis zu 300 Klimaaktivisten haben am Montag vor der Hamburger Siemens-Niederlassung demonstriert. Mit dem Protest machten die Aktivisten ihren Unmut über die Entscheidung des Konzerns deutlich, eine Zugsignalanlage für ein umstrittenes Kohlebergwerk in Australien liefern zu wollen. Auch Luisa Neubauer, die bundesweit als Gesicht von „Fridays for Future“ bekannt ist, trat in Hamburg auf.
Zu der Demonstration am Berliner Tor hatte die Bewegung Fridays for Future am Montag kurzfristig aufgerufen. Siemens-Chef Joe Kaeser hatte am Sonntag trotz heftiger Kritik verkündet, am Auftrag des Industriekonzerns „Adani“ festzuhalten. Er begründete dies unter anderem damit, dass Siemens zu seinen vertraglichen Pflichten stehen müsse.
Demo gegen Siemens in Hamburg: 300 Klimaaktivisten protestieren
„Siemens hat entschieden, den Bau einer riesigen Kohlemine in Australien zu unterstützen – trotz unzähliger, weltweiter Proteste“, hieß es in dem Aufruf zur Demonstration. Kaeser heize damit die Klimakrise an, kritisierten die Demonstranten.
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„Der Konzern bricht sein Versprechen, bis 2030 klimaneutral zu sein, und unterstützt die Sabotage des Pariser Abkommens“, sagte Jesko Hennig von Fridays for Future Hamburg. Kurzfristige Gewinne würden über die Interessen der Menschheit gestellt.
„Fridays for Future“-Aktivistin Luisa Neubauer: „historische Fehlentscheidung“
Luisa Neubauer sprach von „einer historischen Fehlentscheidung, weil sie aus dem Jahrhundert gefallen ist“. Die 23-Jährige griff Kaeser scharf an, mit dem sie am Freitag noch über das umstrittene Projekt gesprochen hatte. Ihm sei bewusst, was der geplante Kohleabbau für die Welt und das Klima bedeute, „für die Menschen vor Ort, für das Great Barrier Reef, für die heiligen Stätten, für das Trinkwasser“, sagte sie. „Er weiß das alles (…) das ist so verantwortungslos und das verachten wir zutiefst.“
Es gehe nicht nur um das Vertragsvolumen von 18 Millionen Euro für Siemens, sagte Neubauer. „Es geht darum, dass die Adani-Mine, wenn sie so wie geplant vollendet wird und da 60 Jahre lang Kohle gefördert wird, das Zwei-Grad-Ziel gefährdet.“ Konzerne wie Siemens müssten anfangen, Verantwortung zu übernehmen. „Sie müssen anfangen, zu beweisen, dass sie Klimaschutz ernst meinen“, sagte Neubauer. „Sie müssen anfangen zu beweisen, dass sie verstanden haben, dass wir kein einziges weiteres Kohleprojekt mehr öffnen dürfen.“
(dpa/mew)