0:3 gegen Düsseldorf: Lebloser FC St. Pauli kapituliert: „So kann es nicht weitergehen“
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Ein Schritt nach vorne sollte es werden, einer in Richtung Tabellenmittelfeld und raus aus dem Mief des Kellers. Doch das, was der FC St. Pauli beim 0:3 (0:1) gegen Fortuna Düsseldorf anbot, überbrachte nur eine Botschaft: So sind die Braun-Weißen nicht zu retten. „Ernüchternd“ fand es nicht nur Trainer Timo Schultz.
Es war zunächst wie so oft. Die Hausherren begannen elanvoll, hatten schon nach 45 Sekunden den ersten Hochkaräter, als Daniel-Kofi Kyereh den Ball an den Außenpfosten nagelte. In Minute zehn der zweite gute Abschluss Kyerehs, diesmal daneben. Und im direkten Gegenzug passierte dann das, woran man sich inzwischen fast schon gewöhnt hat.
Erster Düsseldorfer Torschuss schlägt bei St. Pauli ein
Ohlsson ließ Peterson flanken, am zweiten Pfosten kümmerte sich niemand um Zimmermann, der Svend Brodersen zwischen den Pfosten keine Chance ließ, 0:1 (10.). Eine Minute später fast der frühzeitige K.o., aber Brodersen parierte klasse gegen den frei vor ihm stehenden Peterson.
Max Dittgen scheitert doppelt für St. Pauli
Nun war – auch das ist eine wiederkehrende Erkenntnis – St. Pauli zunächst mitnichten gravierend unterlegen. Und nach vorne gab es weiterhin erhellende Momente, nur eben ohne Ertrag. Max Dittgen, von Kyereh prima bedient, zielte aus acht Metern zu hoch (35.) und hatte eine Minute später großes Pech, als nach feinem Solo der Pfosten Endstation war. So ging es mit dem knappen Rückstand in die Kabine.
St. Paulis Trainer Schultz: „Dafür gibt es keine Entschuldigung“
Der zweite Durchgang machte aus einem Duell auf Augenhöhe eines, das sich anfühlte wie der Kick zwischen einem Jugend- und einem Herrenteam. „Dafür“, stellte Schultz klar, „gibt es keine Entschuldigung.“ Die schon in Halbzeit eins reifer wirkenden Gäste mussten noch eine brenzlige Situation überstehen, als Kyereh an Keeper Kastenmaier scheiterte (62.).
Ex-St. Paulianer Rouwen Hennings macht alles klar
Aber spätestens nach dem 0:2, das Ex-Kiezkicker Rouwen Hennings zwei Minuten später per Kopf und ohne Gegenwehr erzielen durfte, war der Deckel auf der Nummer. St. Pauli fand nach vorne keinerlei Mittel und bot defensiv immer wieder etwas an, „gekrönt“ durch den katastrophalen Fehler von Daniel Buballa vor dem 0:3 durch Prib (90.+3).
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Zu allem Übel gesellte sich noch der Eindruck einer toten Mannschaft. Während die Fortuna jeden geblockten Ball, jeden gewonnenen Zweikampf lautstark feierte, kam von St. Pauli – nichts. „Das ist schon die ganze Saison unser Thema“, stöhnte Schultz. „In dem Moment, wo es nicht läuft, fällt es der Mannschaft unwahrscheinlich schwer, sich hochzuziehen.“
Im Januar hat St. Pauli sieben Spiele
Eines ist dem Coach klar: „So wie in den vergangenen Wochen kann es nicht weitergehen. Es muss sich einiges ändern, und die Zeit ist knapp. Wir haben im Januar sieben Spiele.“