Kommentar: St. Paulis Absturz: Es gibt Verantwortliche, aber keine Schuldigen
Es hat sich alles gut und richtig angefühlt. Die Inthronisierung des Jugend-Coaches als Cheftrainer, die Verpflichtung ambitionierter Spieler, die krasse Verjüngung des Kaders. Es versprühte alles eine Art Aufbruchstimmung rund um den FC St. Pauli im Sommer, und ich hätte es nie für möglich gehalten, im Dezember von einer desaströsen Hinrunde Bericht erstatten zu müssen.
Dem ist nun aber so, und wie immer in solchen Situationen müssen Schuldige her. Andreas Bornemann wird zur Last gelegt, sich nur auf Drittliga-Niveau bedient zu haben. Timo Schultz fliegt die Unerfahrenheit im Profi-Trainerbusiness um die Ohren, und Präsident Oke Göttlich muss sich abermals dem Vorwurf stellen, entscheidende Positionen im sportlichen Bereich erneut mit falschen Leuten besetzt zu haben.
Welche Menschen hätten dem FC St. Pauli Erfolg garantiert?
Aber wer oder was wäre richtig gewesen? Welche Menschen hätten auf dem Sportchef-Posten, auf der Trainerbank, auf dem grünen Rasen einen Trend zum Positiven garantiert? Wohl dem, der darauf Antworten findet. Ich habe keine. Und das macht, dass sich die Lage des FC St. Pauli noch viel trister anfühlt, als sie eh schon ist.