Corona-Krise: Monaco-Bosse wollen Rennen trotzdem durchziehen
Monte Carlo –
Der Coronavirus bremst die Formel 1 weiter aus. Noch ist der Große Preis der Niederlande in Zandvoort (3. Mai) nicht offiziell abgesagt oder verschoben. Doch die Verantwortlichen rechnen mit einer Verschiebung.
Dagegen wollen die Veranstalter des Monaco-GP (24. Mai) trotz der Coronavirus-Pandemie das Formel-1-Rennen durchziehen. Es werde erwartet, dass der Grand Prix in Monte Carlo „wie ursprünglich geplant stattfindet“, teilte der Automobilclub mit.
Niederlande-GP soll verschoben werden
Mehr Realismus beweisen die Veranstalter in Zandvoort. „Noch haben wir keine offizielle Verkündung bekommen“, sagt Sportchef Jan Lammers (63) bei Formel1.de. „Aber natürlich wäre niemand überrascht, wenn wir bald mehr Klarheit hätten und der Niederlande-GP verschoben wird.“
Verschiebung ja, aber wohin? Der Kalender ist mit der Rekordzahl von 22 Rennen ohnehin der engste aller Zeiten und wird durch die vier abgesagten Rennen in Melbourne, Bahrain, Vietnam und China zum Mega-Puzzle.
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Zandvoort rechnet mit Verschiebung in Sommerpause
In Zandvoort will man der Entscheidung von Formel-1-Boss Chase Carey (66) von Rechteinhaber Liberty Media nicht vorgreifen, rechnet aber nicht mehr mit Mai, sondern mit einer Verschiebung in die wohl gestrichene Sommerpause (3. bis 27. August).
Lammers sagt: „Mit der Realität von vor ein paar Monaten wollten wir natürlich gerne im Mai fahren, aber mit der heutigen Realität muss man sich fragen, ob man die Fans in eine so unsichere Situation stecken möchte. Die öffentliche Gesundheit ist aktuell das Wichtigste.“
Holland- und Vietnam-GP mit besten Nachhol-Chancen
Das wird schwierig genug. Aber bei einem Nachholtermin hat Zandvoort bessere Karten als der am 10. Mai geplante Spanien-GP in Barcelona. Das Holland-Comeback nach 35 Jahren Pause gilt neben der Vietnam-Premiere als der Grand Prix, der bei Liberty Media bei den Nachholrennen am höchsten im Kurs steht.
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Infizierter McLaren-Mechaniker erholt sich
Gute Nachrichten gibt es auch vom corona-infizierten McLaren-Team. Die Symptome bei dem Mechaniker sind laut Geschäftsführer Zak Brown (48) verschwunden. Auch die weiteren Mitarbeiter in Quarantäne seien frohen Mutes.
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Nach dem ersten Corona-Fall, der letztlich zur Absage des Australien-GP führte, wurden weitere 14 McLaren-Mitarbeiter als Verdachtsfälle eingestuft, die in engem Kontakt mit dem nachgewiesenen ersten Fall gewesen waren.
Es handelte sich dabei weder um die Fahrer Carlos Sainz jr. (25) und Lando Norris (20) noch Teamchef Andreas Seidl (44). Die 14 Angestellten sind in Melbourne isoliert.
„Ein besonderer Dank an unseren Renndirektor Andrea Stella und seine Jungs, die freiwillig in Down Under geblieben sind für die nächsten 14 Tage, um unsere Jungs in der Quarantäne zu unterstützen“, sagte Seidl, der mittlerweile wieder in Europa ist.
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Das gesamte Rennteam, das nach Australien gereist war, wird der Fabrik in Woking als Vorsichtsmaßnahme zwei Wochen fernbleiben.