• Ein Handschlag wie hier zwischen Weltmeister Lewis Hamilton und Ferrari-Herausforderer Sebastian Vettel soll wegen des Coronavirus vermieden werden.
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Wegen Coronavirus: Handschlag-Verbot für Formel-1-Fahrer in Melbourne

Melbourne –

Der sich immer weiter ausbreitende Coronavirus bremst die Formel 1 immer mehr aus. Nach der Absage des China-GP am 19. April wackelt das Rennen in Hanoi/Vietnam (5. April) weiterhin. Das Rennen in Bahrain findet als Geisterrennen ohne Zuschauer statt.

Doch jetzt steht fest: Der WM-Auftakt in Melbourne (Sonntag, 6.10 Uhr MEZ) wird vor vollen Zuschauerrängen gefahren. Der TV-Sender RTL berichtet allerdings aus Sorge um seine Mitarbeiter nicht vor Ort, sondern produziert die Live-Sendung aus der Kölner Zentrale.

Italiener in Melbourne im Fahrerlager

Die Fahrer und Teammitglieder sind inzwischen in Melbourne angekommen – auch alle Italiener der Teams Ferrari und Alpha Tauri sowie Reifenhersteller Pirelli. Bei ihnen wurde wie bei allen anderen Einreisenden am Flughafen die Temperatur gemessen und ein Mundabstrich genommen.

Ferrari-Teamchef:  „Die Menschen zum Lächeln zu bringen“

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto (50) sieht das Rennen auch als willkommene Ablenkung vom Alltag. Als Teil eines globalen Sports sei es „unsere Verpflichtung zu versuchen, die Menschen zum Lächeln zu bringen.“ Der Italiener sprach von einer „schwierigen Zeit für Italien und die ganze Welt“.

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Die Ferrari-Mitarbeiter bereiten die Box von Charles Leclerc für das erste Training vor.

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AFP

Der Coronavirus hat aber Einfluss auf das Verhalten im Fahrerlager. So wurden die Fahrer von ihren Teams über gesundheitliche Vorsichtsmaßnahmen unterrichtet. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Empfehlungen, unter anderem Handschläge oder auch Selfies zu vermeiden.

Der Veranstalter hat noch weitere Maßnahmen ergriffen. So gibt es rund um den Albert Park Circuit unter anderem zusätzliche Möglichkeiten, um sich die Hände waschen zu können.

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Die Formel 1 fährt am Wochenende trotz Coronavirus in Melbourne. Kann Sebastian Vettel seinen Ferrari-Rivalen Charles Leclerc hinter sich halten?

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imago images/Laci Perenyi

Formel-1-Sportchef: Ersten drei Rennen finden statt

„Der Coronavirus ist für alle eine Herausforderung. Und wir dürfen natürlich keine unnötigen Risiken eingehen. Aber wir können auch nicht einfach dicht machen“, sagt Formel-1-Sportchef Ross Brawn (65).

Er glaubt auch an eine Austragung in Bahrain und Vietnam: „Stand jetzt finden alle drei Rennen statt, aber wir haben eine Lage, die sich täglich ändert.“

Ross Brawn mürrisch

Formel-1-Sportchef Ross Brawn muss die Risiken abwägen.

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Ein Geisterrennen wie in Bahrain war nie Thema

Die Show muss eben weitergehen. Ein Geisterrennen wie in Bahrain soll es aber nicht geben. Dieses Szenario werde „überhaupt nicht“ in Erwägung gezogen, sagte Andrew Westacott als Chef der Grand-Prix-Betreiberfirma.

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Italiener in Bahrain und Vietnam auf der „schwarzen Liste“

Das sieht in Asien anders aus. Sorgen bereiteten vor allem die Einreisebeschränkungen. Denn Bahrain und Vietnam haben Italien auf ihrer „schwarzen Liste“. Ferrari-Teamchef Mattia Binotto (50) geht pragmatisch vor: „Wir können nicht erst rausfinden, ob es ein Problem gibt, ob Quarantäne nötig ist, wenn wir ankommen.“

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Sebastian Vettel und Co. dürfen wegen des in Asien grassierenden Corona-Virus nicht in Shanghai fahren.

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dpa, ap

Und was, fragte er zudem, „passiert überhaupt, wenn tatsächlich vier Teams nicht starten können?“ Wie ginge man mit dieser Wettbewerbsverzerrung um? Darauf zumindest hat Brawn schon eine klare Antwort gegeben: Wird mindestens ein Team an der Einreise gehindert, dann gibt es kein WM-Rennen.

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Formel 1: Großer Preis von Bahrain unter Ausschluss der Öffentlichkeit

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Sebastian Vettel und Co. fahren das Formel-1-Rennen in Bahrain wegen des Coronavirus vor leeren Zuschauerrängen.

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Das Formel-1-Rennen in Bahrain findet hinter verschlossenen Toren statt. Die Veranstalter des zweiten Saisonrennens reagierten mit der bislang einmaligen Maßnahme in der Königsklasse des Motorsports auf den grassierenden neuartigen Coronavirus. Zuschauer wird es beim Rennen auf dem Kurs in der Wüste von Sakhir am 22. März damit nicht geben.

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„Die Sicherheit hat oberste Priorität“, teilten die Veranstalter in einer Mittelung auf Facebook am Sonntag mit. Die Entscheidung sei in Beratung mit internationalen Partnern und dem Gesundheits-Krisenstab des Königreichs gefallen. Bereits zuvor war der Ticketverkauf ausgesetzt worden.

RTL sendet komplett aus Köln

Der Sender RTL gab zudem bekannt, dass sie aufgrund der Verbreitung des Coronavirus für die kommenden Rennen in Australien, Bahrain und Vietnam auf die Vor-Ort-Übertragung verzichten werden und aus der Zentrale in Köln zu produzieren.

„Die Verbreitung des Coronavirus, die damit verbundenen nicht kalkulierbaren Gesundheitsrisiken für alle Kolleginnen und Kollegen und darüber hinaus eine aufgrund der Sofortmaßnahmen bei Ansteckung nicht mehr zu gewährleistende Sendungssicherheit, lassen nur eine Entscheidung zu, nämlich aus dem Sendezentrum Köln zu produzieren“, erklärte RTL-Sportchef Manfred Loppe.

Neuer Termin für China-GP schwer zu finden

Für den bereits abgesagten China-GP einen neuen Termin zu finden, gestaltet sich ja bereits schwierig genug. Gleich vier Rennen im eng getakteten Formel-1-Kalender unterzubringen, ist aussichtslos.

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Sebastian Vettel macht sich in Barcelona Gedanken wegen seines lahmen Ferrari und auch wegen des Coronavirus.

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Sebastian Vettel warnt vor Panikmache

Sebastian Vettel (32) warnt beim Thema Coronavirus vor Panikmache: „Man sollte nicht zu viel Panik verbreiten, denn letztlich ist es doch unmöglich einzuschätzen, was da tatsächlich auf uns zukommt.“

Zwar erkennt auch der Ferrari-Star die Risiken und stimmt der China-Absage zu: „Das war sicher der richtige Schritt.“ Doch was die weiteren Rennen angeht, will er zunächst abwarten: „Zurzeit gibt es ja auch viele Diskussionen um Vietnam, aber wir müssen einfach noch ein paar Tage in Ruhe abwarten, dann wissen wir sicher mehr.“

Zweifel an Formel-1-Rennen in Vietnam und Bahrain

„Wenn die Situation im März kompliziert wird, wenn es gestoppt werden muss, dann müssen wir es absagen“, sagte Hanois Volkskomitee-Präsident Nguyen Duc Chung Chung. Er könne nicht mehr mit „100 Prozent Sicherheit sagen, dass das Event stattfindet“.

Hanoi liegt nahe der chinesischen Grenze

Zuvor hatten die Veranstalter mitgeteilt, dass die neue, 5,607 Kilometer lange Rennstrecke fertiggestellt sei. Wegen des sich auch in Vietnam ausbreitenden Coronavirus ist es aber noch nicht gesichert, dass der dritte WM-Lauf ausgetragen werden kann. Zuvor wurde bereits der ursprünglich für den 19. April angesetzte China-GP in Shanghai abgesagt. Hanoi liegt nur rund 150 km von der Grenze zu China entfernt.

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Max Verstappen und Red-Bull-Teamchef Christian Horner schauen mit Sorgen nach China.

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Wegen des Virus muss für den China-GP ein neuer Termin gefunden werden. Platz ist dafür allerdings im dicht gedrängten Kalender mit eigentlich 22 Rennen kaum.

Formel-1-Sportchef Ross Brawn sucht neuen China-Termin

Eine Verlegung des Rennens in ein anderes Land sei kein Thema, da China für die Königsklasse ein wichtiger und wachsender Markt sei, so Brawn. Er hält einen Termintausch mit einem anderen Grand Prix für kaum praktikabel: „Das würden wir wahrscheinlich nicht machen.“

Zwei Alternativ-Termine durchgefallen

Zwei Alternativen sind aber bei den Teams schon durchgefallen: Sollte der China-GP am 9. August eine Woche nach dem in Budapest stattfinden, würde sich die Sommerpause verkürzen.

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Vater Jos Verstappen mit Red-Bull-Teamchef Christian Horner beim Test in Barcelona

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Und zwischen Brasilien am 15. November und dem WM-Finale am 29. November in Abu Dhabi fahren zu lassen, wurde demnach als zu hohe Belastung erachtet. Solch einen sogenannten „Triple Header“ mit GP an drei folgenden Wochenenden hatte es nur 2018 gegeben, als in Frankreich, Österreich und England gefahren wurde.

Der Motorsport-Weltverband FIA hatte zuvor angekündigt, „falls nötig, jede erforderliche Maßnahme“ zu ergreifen, um die Motorsportgemeinschaft und Öffentlichkeit zu schützen“.

Red Bull vertraut FIA-Entscheidung

„Im Moment könnten wir niemanden dort hinschicken, weil niemand dort hinkommen würde“, sagt Red-Bull-Teamchef Christian Horner (46) auf „motorsport.com“ über die Angst vor dem Coronavirus.

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Horner vertraut der Entscheidung der FIA: „Sie sind nicht nur für das Wohl der Fahrer verantwortlich, sondern für alle Menschen, die mitreisen. Und ich bin sicher, sie werden die notwendige Sorgfalt walten lassen, bevor sie sich dazu entscheiden, das Rennen zu verschieben oder es abzusagen.“

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